Als Erstes fällt bei Opensuse 12.3 das neue, elegante Desktop-Theme mit dezenten Grüntönen und insgesamt stimmiger Optik auf. Wie üblich überlässt Opensuse dem Anwender die Wahl zwischen den Desktops KDE 4.10 und Gnome 3.6 oder einer der schlanken Alternativen XFCE 4.10, LXDE und E17. Auch sonst ist die Software weitgehend auf dem aktuellen Stand: Kernel 3.7.10, GCC 4.7.2, Firefox 19, Gimp 2.8.2. Das jüngste LibreOffice (Version 4) hat es allerdings nicht mehr in die Distribution geschafft. Der Bootprozess steht jetzt vollständig unter der Kontrolle von Systemd, das alte SysV-Init ist verschwunden.
Größte technische Neuerung ist die Fähigkeit, auf UEFI-Systemen zu booten – auch mit aktiviertem UEFI Secure Boot. Suse wählt hier den gleichen Ansatz wie Ubuntu: Der von Microsoft signierte UEFI-Bootloader Shim startet Grub 2, der dann beliebige Kernel bootet. Das erspart Opensuse-Anwendern die Probleme der Fedora-User: Fedora baut eine Vertrauenskette auf, bei der Grub lediglich einen signierten Kernel und der nur signierte Kernelmodule lädt, sodass sich proprietäre Treiber wie die von Nvidia und AMD in Fedora mit Secure Boot nicht verwenden lassen. Achtung: Auch wenn die Installations-DVD bereits bei aktiviertem Secure Boot gestartet wurde, muss man im Installationsprogramm explizit ein Häkchen bei der Secure-Boot-Unterstützung setzen, damit das installierte System startet, wenn im Firmware-Setup Secure Boot angeschaltet bleibt. ...