Fuchsia: Bilder zeigen Googles drittes OS in Aktion
Googles Fuchsia ist ein Betriebssystem mit eigenem Kernel und kommt als Android-Nachfolger in Frage. Erste Bilder zeigen es im Betrieb auf einem Pixelbook.
Fotos von Ars Technica zeigen Googles Betriebssystem Fuchsia in Aktion.
(Bild: Ars Technica)
- Matthias Parbel
Das noch immer mysteriöse OS von Google lässt sich seit geraumer Zeit in ein APK kompilieren und auf einem Android-Tablet oder -Smartphone installieren, um einen ersten Eindruck von der Fuchsia-Oberfläche zu erhalten. Wie Ars Technica jetzt zeigen konnte, gelingt inzwischen sogar auf ausgewählter Hardware eine Installation. Auf einem Pixelbook bootet Fuchsia bis zum Erscheinen einer Anmeldemaske.
Mit Hilfe des Bootloaders Zedboot lassen sich die bereits auf dem Server kompilierten Fuchsia-Systemdateien – im vorliegenden Fall insgesamt gut ein GByte – über eine Netzwerkverbindung auf dem Pixelbook installieren. Die dafür erforderlichen Git Repositories liegen auf fuchsia.googlesource.com. Das Login gelingt nur im Guest-Modus erfolgreich und verschafft Zugang zu der bereits aus den Emulationen bekannten Armadillo-Oberfläche, die mit dem Cross-Plattform-SDK Flutter geschrieben wurde. Ein in Blau gehaltenes Fuchsia-Logo ermöglicht es, zwischen Laptop- und Phone-Modus umzuschalten – obwohl letztere Ansicht auf dem Pixelbook wenig sinnvoll ist.
Googles Betriebssystem Fuchsia in Aktion auf einem Pixelbook.
(Bild: Ars Technica)
Dem Ars Technica-Bericht zufolge funktioniert in Fuchsia aber ein Großteil der Hardware schon einwandfrei. Während sich das WLAN nicht aktivieren lässt und Netzwerkverbindungen daher über einen geeigneten USB-Adapter eingerichtet werden müssen, arbeiten der Touchscreen, das Trackpad, die Tastatur sowie die USB-Ports wunschgemäß. Per Feststelltaste beispielsweise gelingt der Wechsel zwischen GUI und Command Line Interface (CLI).
Android-Nachfolger oder smarte Plattform für IoT?
Welchen Zweck Google mit Fuchsia verfolgt, bleibt nach wie vor unklar. Das Interface-Design ist offenbar sowohl für Smartphones als auch für Tablets beziehungsweise Desktop-Geräte angepasst. Daher könnte Fuchsia langfristig die Nachfolge von Android und ChromeOS antreten, obwohl Google gerade im Bereich der Mobilgeräte mit einem Android-Marktanteil weit über 80 Prozent bereits sehr gut aufgestellt ist.
Fuchsia könnte daher – speziell mit Blick auf das Internet der Dinge – eher für eine neue Generation vernetzter Geräte gedacht sein. Darauf deutet die neue Vorgehensweise bei der Installation hin. IoT-Geräte beziehen bei Bedarf ein für sie angepasstes Fuchsia vorkompiliert vom Server, respektive aus der Google Cloud. Bis es so weit ist, dürften allerdings noch einige Jahre vergehen. Zumal auch der für Fuchsia eigens entwickelte und nicht auf Linux aufsetzende Kernel Zircon sich noch in einem vergleichsweise frühen Entwicklungsstadium befindet.
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