Ansicht umschalten
Avatar von kostenfaktor
  • kostenfaktor

mehr als 1000 Beiträge seit 29.12.2013

Raubzug Ost

Du ignoriest, dass keine Industrie so einen massiven Aufwertungsschock überlebt hätte. Vorher waren die DDR-Produkte trotz jahrzehntelanger wertewestlicher Sanktionen konkurrenzfähig.

Bei Hankel heißt es dazu: "Nachdem die Bundesregierung bewusst einen Aufwertungsschock herbeigeführt hat, indem sie die DM nicht zu einem Umtauschsatz von vier (Ostmark), wie es der Marktbewertung ungefähr entsprochen hätte, einführte, sondern zu dem 'unrealistischen' Satz von 1,8 zu eins (im gewogenen Durchschnitt aller Geldaktiva und -passiva), darf sie sich nicht wundern, wenn statt des erhofften Wirtschaftswunders das Gegenteil eintritt - eine Wirtschaftskatastrophe." Hankel fährt dann fort: "Dasselbe wäre ja auch in Westdeutschland eingetreten, wenn man die DM ähnlich brutal über Nacht zum US.Dollar (also 3,66 : 1 -J.R.) aufgewertet hätte."
...
In der FAZ vom 1.Juli 2010 gab Sarrazin Auskunft darüber, was er als Referatsleiter im Bundesfinanzministerium betrieb: Die Währungsunion BRD-DDR, die am 1. Juli 1990 in Kraft trat. Erste Klarstellung: "Es ging in diesen Monaten darum, die DDR in einer Weise zu binden, die nicht mehr aufgehoben werden konnte. Denn es stand doch die große Gefahr eines 'dritten Weges' im Raum." Zweitens: "Wir haben sie in allen wichtigen Punkten vollständig entmachtet. Die Währungsunion war mit der Einführung des Rechtsrahmens der Bundesrepublik in der DDR verbunden. Das war der Anschluss an die Bundesrepublik(...)"
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=15357

"Aus einem schriftlichen Vermerk der CDU-Bundesgeschäftsstelle geht
hervor:

"Versand an die Kreisverbände:
Plakate 'Wir sind ein Volk' - Erste Auflage 12.800 Stück.
Aufkleber "Wir sind ein Volk" - Erste Auflage: 100.000 Exemplare.
Zweite Auflage: 300.000 Exemplare." (11)

Von den Aufklebern gibt es verschiedene Varianten. In einer frühen
bekennt sich die CDU noch nicht zu ihrer Autorenschaft. Erst später
ist im Kleingedruckten die Bundesgeschäftsstelle zu lesen. Die
Aufkleber sind trapezförmig in Andeutung an eine wehende Fahne. Auf
schwarz-rot-goldenem Untergrund steht in Schreibschrift, blau: "Wir
sind ein Volk"."
http://web.archive.org/web/20070420100630/http://www.dradio.de/dlr/se
ndungen/laenderreport/316031/

"Beutezug Ost"
https://www.youtube.com/watch?v=1YmxTojrls0

"15 Jahre Währungsunion: Wie sich westdeutsche Banken auf unsere
Kosten an fiktiven DDR-Krediten bereicherten"
http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/art141,1883768

"Zweite Enteignung
Der Bundesrechnungshof wirft Bonn Verschleuderung von Steuergeldern
in Milliardenhöhe beim Abwickeln des DDR-Bankensystems vor."
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9223499.html

"In Wahrheit waren fünf Jahre Aufbau Ost das größte
Bereicherungsprogramm für Westdeutschland, das es je gegeben hat."
- Henning Voscherau, 1996

"Ich kenne kein Volk auf Erden, das so enteignet worden ist."
- Egon Bahr, 1996

"Es ist zu einer entsetzlichen Kolonialisierung gekommen. Mit großer
Arroganz. Die Besitzenden werden die Westdeutschen sein. Und die
führen in der DDR einen Morgenthau-Plan durch, der Gebiete verarmen
lässt, die von der Geschichte her Industriegebiete waren."
- Günter Grass, 1992

"Geht man nach dem Verkehrswert des Grundbesitzes im vereinigten
Deutschland, so befinden sich nun 94 Prozent des deutschen
Grundbesitzes in westdeutscher Hand. Als das Institut für
Wirtschaftsforschung Halle 1997 in einer aufwändigen Studie
analysierte, wer im ostdeutschen produzierenden Gewerbe die
entscheidenden Anteilseigner auf der ersten und zweiten Ebene sind,
kam man zu dem Ergebnis, dass 71,9 Prozent der entscheidenden
Anteilseigner westdeutsche Eigentümer sind und 9,7 Prozent
ausländische Anteilseigner. Ostdeutsche Kapitalbesitzer besaßen 9,7
Prozent des Kapitals und 7,0 Prozent waren öffentliches Eigentum. Die
vom Westen aus genervt angemahnte Eigeninitiative der Ostdeutschen
kann man unter diesen Bedingungen lediglich als Würstchenverkäufer
und Toilettenpächter zeigen, doch die Zukunft Aufschwung Ost wird nun
im Westen bestimmt."
http://www.freitag.de/autoren/der-freitag/das-erbe-der-verschmelzung

Die Österreicher erlebten nach ihrer Annexion 1938 ähnliches und mussten ebenfalls für den deutschen Imperialismus in den Krieg ziehen.

Nationale Besoffenheit 1938:
https://www.youtube.com/watch?v=t75ldUNc2Xw

"Am 15. März 1938 erfolgte der "Anschluß" Österreichs. Bereits elf
Tage später war das ganze Bankwesen Österreichs unter der Kontrolle
der Deutschen- und Dresdener Bank. Die gesamte Schwerindustrie wurde
den Reichswerken "Hermann Göring" einverleibt."
http://www.glasnost.de/autoren/schoen/nswirt.html

Bewerten
- +
Ansicht umschalten