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  • freudhammer

mehr als 1000 Beiträge seit 14.12.2014

Wen man nicht kritisieren darf...

Es wird Zeit die heuchlerische Diskussion um pauschalen Antisemitismus, wenn einer Juden kritisiert, zu beenden, denn so schürt man nur Ressentiments.
Bleiben wir im eigenen Land. Leitartikler lamentieren immer wieder über die Zunahme von Staatsfeinden in den Reihen der Coronakritiker. Sie seien radikal und unberechenbar und man müsste sich vor ihnen in Acht nehmen, weil sie die Axt an die Wurzeln unserer „freiheitlich demokratischen Grundordnung legen…“ So etwas traut sich ein Chefredakteur im Januar 2022 ernsthaft zu schreiben, also zu einer Zeit, wo seit bald zwei Jahren die gepriesene Freiheit und die Verfassung ausgesetzt sind. Aber noch nicht genug, Frau Knobloch (ich brauche sie nicht vorzustellen) darf den Maßnahmenkritikern auch gleich noch Antisemitismus unterstellen, die Überschrift des Artikels: "Auf Corona-Protesten Judenhetze der übelsten Art“.
Aus dem Text geht hervor, dass sie wohl keine konkreten Vorfälle kennt, sie sagt „Ausschreitungen von Corona-Leugnern (klingt wie Holocaust-Leugner) „tun ihr Übriges“. Dann führt sie an, dass Judensterne mit der Aufschrift „ungeimpft“ öffentlich getragen werden und man „Stereotypen gegen Juden“ gebraucht, die – laut Knobloch - klassischer Antisemitismus seien. Namentlich nennt sie zwei Oligarchen, Rothschild und Soros, was, Zitat, „Hetze der übelsten Art“ sei.
Frau Knobloch tut mit diesen pauschalen Vorwürfen der jüdischen Sache gewiss nichts Gutes, wenn sie alle Angehörigen des jüdischen Kulturkreises quasi unter Artenschutz und außerhalb des Rechtssystems stellt. Damit wären wir mit diesem neuen „Blasphemie-Vorwurf“, wenn jemand jüdische Oligarchen oder die zionistische Apartheid kritisiert, wieder in der mittelalterlichen Denkweise von religiöser Tyrannei.
Dagegen würde Antisemitismus nichts besser bekämpfen, als wenn Juden die üblen Exemplare aus ihren Reihen – die sich meist nur hinter dem Judensein verstecken – benennen und sich nicht mit ihnen solidarisieren. Wer den Hinweis auf die Verbrechen in Israel antisemitisch nennt, kann nicht mehr bei Trost sein.
Frau Knobloch gießt mit ihren Vorwürfen geradezu Wasser auf die Mühlen von Voltaires bekannten Spruch, dass man, - wenn man wissen will, wer einen beherrscht - nur erforschen muss, wen man nicht kritisieren darf.

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