Das ist der grundsätzliche Fehler den diese ganzen Hetzer dagegen in ihrer Argumentation machen.
Tatsächlich ist Bitcoin das exakte Gegenteil von anonym, sondern komplett transparent: Jeder der die ca. 150 GB Platz auf seiner Festplatte opfern will (Stand von vor ein paar Monaten), kann sich die gesamte Blockchain herunterladen, die jede einzelne Bitcoin-Transaktion seit Anbeginn der Zeit feinsäuberlich aufgeschrieben enthält.
Man kann lückenlos und exakt nachverfolgen, wer wem wann wie viel überwiesen hat.
Das einzige was man - anfänglich - nicht weiß, ist wer genau sich hinter welcher Bitcoin-ID verbirgt.
Doch das kann man von hinten her aufrollen: Wenn jemand Bitcoins mit seiner Kreditkarte erwirbt, kann man schon einmal *diese* BTC-Transaktion und deren Empfänger einem konkreten Namen zuordnen.
Wenn man irgendwann offiziell mit Bitcoins Handel betreiben kann und dem Finanzamt wie schon heute für jede Transaktion Anschrift und Name des Geschäftspartners bekannt geben muss, sind auch deren Bitcoin-IDs de-anonymisiert.
So stellt sich das Bitcoin-Netzwerk für staatliche Überwacher schließlich als Netzwerk von Überweisungen dar, wo man viele IDs identifizieren kann und einige nicht.
Bei denen wo man es nicht kann, lässt sich aber zumindest herausfinden ob und mit welchen bekannten IDs diese unbekannten offensichtlich Geschäfte gemacht haben.
Da kann das Finanzamt des entsprechenden Landes dann bei den bekannten IDs nachfragen und von ihnen verlangen bekannt zu geben wer sich hinter der genannten anderen ID verbirgt, und ihnen anderenfalls Strafe wegen Geldwäsche androhen.
Auf diese Weise werden alle ehrlichen Teilnehmer des Netzwerkes früher oder später de-anonymisiert sein.
Denn es handelte sich eben niemals um eine Anonymität im Sinne von "Ununterscheidbarkeit in einer Masse", sondern die Teilnehmer sind nur pseudonym (eindeutig identifiziert, aber mit noch fehlenden Metadaten wie Name und Anschrift) und können der Reihe nach Schritt für Schritt de-anonymisiert werden.
Danach bleiben nur noch solche Transaktionen anonym, deren IDs niemals an legalen Geschäften (im Sinne des Finanzamtes) beteiligt haben.
Drogenhändler können daher mittels BTC den Stoff verkaufen, aber es gibt keine Möglichkeit dass sie diese BTCs jemals zu "realem Geld" machen.
Denn in der Sekunde wo sie sich das Geld auf ein normales Konto überweisen lassen, sind sie identifiziert. Dasselbe wenn sie das Geld bar beheben, sich dazu aber ausweisen müssen (und wir davon ausgehen dass das Fälschen von Ausweisen keine zuverlässige Lösung ist weil hier immer mehr Datenabgleich stattfindet).
Die einzige echte Gefahr für den Staat besteht darin, dass einmal die *gesamte* Wertschöpfungskette in BTCs abgehandelt wird.
Wenn also der Drogenhändler seine Ware via BTC verkaufen kann und sich danach vom Bäcker per BTC direkt sein Brot kaufen kann, seine Miete in BTCs bezahlen, sein Auto mit BTCs auftanken lassen. Ohne dass das Finanzamt irgendwas davon erfährt.
Das würde allerdings bedeuten, dass dann die Bäcker, Supermärkte und wer sonst noch dabei mitmacht, alles Verbrecher wären die Steuerhinterziehung betreiben würden.
Denn selbst wenn sie Steuern zahlen wollten könnten sie es nicht, da sie dabei ja zugeben müssten wer ihre Kunden sind die genau das nicht wollen.
Hinzu kommt dass es schwierig ist bestimmte Dinge vor dem Finanzamt geheim zu halten: Nehmen wir an ein Tankstellen-Betreiber würde durchaus gerne sein Benzin "steuersparend" mittels BTCs zu verkaufen.
Aber da Dinge wie Benzin und Erdöl beim Import erfasst werden, würde das Finanzamt ihn früher oder später fragen wo denn das ganze Benzin hin ist das er eingekauft aber scheinbar nicht verkauft hat. Lange ginge das nicht gut.
Möglich wären solche Kreisläufe daher wohl nur heimlich im kleinen.
So könnte beispielsweise ein Bio-Bauer auf diese Weise "steuerschonend" seine Produkte an einen kleinen Kundenkreis verkaufen.
Und das was der Bauer zum Leben braucht bei anderen lokalen Händlern die am Steuerbetrug mitmachen.
Aber das ganze endet spätestens sobald der Bauer sich ein iPhone kaufen will: Das wird importiert, ist dem Staat daher durch Zollkontrollen bekannt, und daher wird das Finanzamt wieder fragen woher der Bauer das Geld dazu hatte, wenn er doch angeblich nichts verdient.
Alles im allem: BTCs lassen sich *hervorragend* kontrollieren, und wären für den Staat alles andere als problematisch um Verbrecher zu tracken.
Der einzige Grund warum der Staat sich tatsächlich an BTCs stört ist weil diese keine Inflation bieten, über die er seine Schulden auf den Rücken der Bürger los wird wie dies bisher so schön und einfach der Fall war.