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  • Karsten W.

mehr als 1000 Beiträge seit 19.10.2000

Kurze Widerlegung der diversen falschen Argumente

Also:

- Verbote sind generell Scheiße

Natürlich sind sie das nicht. Ich finde es z.B. durchaus praktisch
das es z.B. Verkehrsregeln gibt und es nicht erlaubt ist, Menschen
z.B. mal so aus Jux anzuzünden. 

Die Grenze ist da, wo Menschen anfangen andere Menschen zu schädigen.
Bei Rauchen ist das aber leider klar der Fall. Soll die
Zigarettenindustrie halt die rauchfreie Zigarette erfinden (oder
sonstwas, was Passivrauchen unterbindet). Und würden Raucher nur brav
in ihren eigenen vier Wänden rauchen, ohne Nichtraucher zu verletzen,
würde auch niemand ein Verbot brauchen. 

Leider klappte das nicht. Und so haben wir halt das Verbot. Gut so!
Und selbst Schuld, ihr Raucher! Und ihr wenigen nachsichtigen Raucher
könnt euch bei euren rücksichtslosen 'Kollegen' bedanken. Denn davon
gibt es viel zu viele und DIE waren es, die letztlich das Verbot
durch ihre Rücksichtslosigkeit verursacht haben.

- Autos erzeugen auch giftige Abgase

Stimmt. Und daher gibt es seit längerem auch die Katalysatorpflicht.
Haben die Autofahrer auch nicht freiwillig gemacht. Also kamen halt
Verbote. Auch gut so.

Nebenbei: Nur weil X schlecht ist und Y schlecht ist, folgt nicht,
das man, wenn man X verbietet auch Y verbieten muß. Sonst könnte ich
z.B. auch folgern: Rauchen verletzt Menschen, Menschen mit dem Messer
niederstechen auch. Da Rauchen nicht verboten ist, warum soll es dann
also verboten sein, Menschen mit dem Messer niederzustechen? Also
Freiheit für Messerstecher! Klingt bescheuert? Ist es auch. Genauso
wie die Argumentation "solange Autos nicht verboten sind, darf man
auch Rauchen nicht verbieten"

Wer aber wirklich meint, das er durch KFZ körperlich geschädigt wird
und diese daher verbieten will: Von mir aus! Warum auch nicht, ist
das gute Recht eines jeden, gegen Mißstände anzugehen. Und wenn er
eine Mehrheit findet, dann kann er das halt durchsetzen. 

- Was ist mit den ganzen Dicken. Das ist auch ungesund!

Wer Fett ist, schädigt sich selbst. Schlimm genug, aber trotzdem
nicht dasselbe wie andere mit giftigen Gasen vollzuqualmen. Allein zu
rauchen ist nicht verboten, es ist nur verboten in Bereichen zu
rauchen, wo andere geschädigt würden. Von mir aus kann sich jeder
freiwillig von der Zigarettenmafia abhängig machen, aber ich möchte
selbst entscheiden können, ob mir jemand seinen stinkenden Qualm ins
Gesicht bläst oder nicht.

Und selbst wenn: Wie sollte man Übergewicht verbieten? Indem man
essen verbietet? Oder bestimmte Nahrungsmittel? Das geht schlicht
nicht. Selbst von gesunden Nahrungsmitteln kann man sich ja eine
dicke Wampe anfressen, es kommt ja vor allem auf die Menge an. Wie
soll man das bitte regulieren? Oder kommt dann die
'Zwangsfettabsaugung' (die im übrigen nicht mal was bringen würde -
aber das ist ein anderes Thema).

- Nichtraucher sind intolerant

Toleranz hört da auf, wo man verletzt wird. Raucher mögen das zwar
anders sehen aber für viele Nichtraucher ist es eine Qual,
Zigarettenrauch einzuatmen. Ist halt so. Und es ist das gute Recht
eines jeden, sich das zu verbitten. Da die Raucher sich bisher darum
aber einen Dreck gekümmert haben, hat jetzt glücklicherweise der
Gesetzgeber eingegriffen. Wie bei vielen anderen Dingen des täglichen
Lebens ebenso. 

Andere Leute anhaltend mit lauter Musik zuzudröhnen ist z.B. auch
verboten. Oder beim schlendern durch die Fußgängerzone mal die eine
oder andere Ohrfeige an zufällige Passanten zu verteilen. Letzteres
bringt Menschen nicht mal um - aber verboten ist es
(glücklicherweise) trotzdem. Finden die ganzen Raucher solch ein
Verbot auch überflüssig? Was würdet ihr sagen, wenn euch mal jemand
so aus Jux eine runterhaut und wenn ihr dann sauer werdet, dann seit
ihr plötzlich intolerante Spaßbremsen.

- Dann sollen die Nichtraucher halt woanders hingehen

Das funktioniert nur, solange es auch möglich ist. Ist es aber leider
nicht. Früher war in JEDER Kneipe, Disko, Bar usw. die Luft
verqualmt. Wenn man nicht auf sein Sozialleben verzichten wollte,
hatte man als Nichtraucher schlicht keine Wahl als den Rauch zu
ertragen. Und für die Angestellten dieser Läden galt das selbe, diese
hatten die Wahl zwischen permanenten Passivrauchen oder einem de
facto Berufsverbot. Gut, das dieses Unrecht endlich beseitigt wurde.

Ich kann mich auch nicht auf die Straße stellen und mir ein Schild
umhängen: "Wer mir näher kommt als 10m, den erschieße ich. Also
bleibt weg!". Ok, kann ich schon, aber wenn ich dann wirklich jemand
erschieße, kriege ich trotzdem lebenslänglich, selbst wenn ich vor
Gericht zigmal sage, das die Erschossenen ja selbst Schuld sind, sie
hätten mir halt nicht näher als 10m kommen brauchen. 


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