Wer zoomt besser: Travelzoom vs. Billig-DSLR 0 Kommentare

Im aussterbenden Segment der Kompaktkameras bewahren sich Superzoom-Kameras ihre Nische. Sie bringen in ihren kompakten Gehäusen teils 40-fach-Zooms unter und scheinen mit zahlreichen Motivoptionen ideal fürs Reisegepäck zu sein. Wir haben sechs Vertreter dieser Kameragattung von günstig bis sehr teuer gegen eine Einsteiger-Spiegelreflex mit günstigem Zoomobjektiv antreten lassen.
Der Platz im Reisegepäck ist meistens spärlich, wie verlockend ist da die Vorstellung, eine hosentaschentaugliche Kamera mit einem Brennweitenbereich vom Weitwinkel bis in den extremen Telebereich mitzunehmen. Auch wenn das Kompaktkamerasegment im Auflösen begriffen ist, dieses Ideal einer Kamera wollen viele Hersteller immer noch bedienen und bieten Modelle von günstig bis teuer.
Bei der Ausstattung der Kameras muss man wenig Abstriche machen, zahlreiche Motivprogramme, klappbare Displays, 4KVideo und drahtlose Kommunikation sind möglich. Das es aber die Allroundkamera mit guter Bildqualität eigentlich nicht gibt, haben wir in unseren Tests schon häufig bemerkt. Immer gibt es kleine oder große Kompromisse, mit denen man leben muss. Die Bildqualität ist allerdings ein Bereich, bei dem die meisten Fotografen Abstriche nur schwer akzeptieren können.
Nach unserem Travelzoom-Test im letzten Jahr, haben wir uns aktuelle Modelle zum Test ins Haus geholt. Diese sollen zeigen, wie weit sie sich gegen eine günstige Einsteiger-Spiegelreflex mit einem ebenso günstigen Superzoom-Objektiv durchsetzen können. Dabei ist diese Kombination mehr als 800 Euro günstiger als das teuerste Kompaktmodell im Testfeld.
Testfeld
In unserem Test treten sechs Kompaktkameras gegen eine Spiegelreflexkamera an, die wir exemplarisch für das Systemkamera-Einsteigersegment ausgewählt haben.
Drei Kameras kommen im Kompaktformat, sodass sie in einer größeren Hosentasche Platz finden. Die Canon SX620 HS ist die günstigste und kleinste Kamera im Testfeld und bietet ein 25-fach Zoom. Etwas größer und ebenfalls von Canon, tritt die SX730 HS mit einem 40-fach Zoom an. Dazu gesellt sich die beinahe gleich große Panasonic TZ91, die ein 30-fach Zoom in ihrem Gehäuse unterbringt.
Nikon schickt mit der B700 eine ausladende Bridge-Kamera ins Testfeld, deren großes Gehäuse Platz für ein enormes 60-fach Zoom bietet und eine kleinbildäquivalente Brennweite von 1440 mm erreicht.
Die vier Kameras sind alle mit einem 1/2,3-Zoll-Sensor ausgestattet, der erfahrungsgemäß arge Probleme bei höheren ISO-Zahlen bekommt.
Mit größerem Typ-1-Zoll-Sensor und preislich jenseits der 1000 Euro treten die Bridge-Kameras Panasonic FZ2000 und Sony RX10 III an. Mit ihren 20-fach (Panasonic) und 25-fach (Sony) Zooms sind auch sie für alle Motive im Urlaub gerüstet und bieten neben der hochwertigen Verarbeitung einen Bedienkomfort, wie man ihn von Systemkameras kennt.
Den Kompaktkameras haben wir Canons Einsteiger-DSLR EOS 1300D mit dem Sigma-Zoom 18-300 mm f/3.5-6.3 DC Makro OS HSM gegenübergestellt. Preislich liegt diese Kombination mit 680 Euro oberhalb der Kompaktkameras mit kleinem Sensor, jedoch deutlich unter den Preisen, die für die Typ-1-Zoll-Modelle aufgerufen werden. Dafür erhält man aber auch den mit deutlichem Abstand größten Sensor im Testfeld. Und belastet sich auch nicht mit mehr Gewicht.
(Thomas Hoffmann) /
(eime)
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