Open Data: Hacker öffnen staatliche Datenpools
Die riesigen Informationssilos der Bundes- und anderer Behörden sollten eigentlich der Allgemeinheit zugutekommen. Aktivisten haben sie nun teilweise geöffnet.
(Bild: Albert Hulm)
- Jo Bager
Wer die Website der "Bundesstelle für Open Data" unter der URL bund.dev besucht, wähnt sich auf einer Homepage der öffentlichen Hand: Mit ihren riesigen Agenturfotos kommt sie so beschaulich daher wie eine Ministeriums-Webseite. Dokumentationen von sechs Programmierschnittstellen sind auf der Startseite verlinkt, etwa das "Jobsuche API" der Bundesagentur für Arbeit und das "Deutscher Wetterdienst: API", über das sich aktuelle Wetterdaten von allen deutschen Wetterstationen abrufen lassen.
Mit den Informationen und ein wenig Programmier-Know-how kann jeder auf die Daten der staatlichen Quellen zugreifen und sie in seinen Anwendungen nutzen. Für den Zugriff auf die wichtigsten APIs stellt die Bundesstelle ein eigenes Python-Paket bereit. Ein auf der Website integrierter API-Proxy ermöglicht Besuchern sogar, fast alle dokumentierten Programmierschnittstellen direkt im Browser auszuprobieren.
Am Fuß stellt die Homepage einen 5-Punkte-Plan "Sofortmaßnahmen Zweites Open Data Gesetz" vor. Er beschreibt, wie die Open-Government-Umsetzungsstrategie des Bundes verwirklicht werden könnte. Jeder konnte sich bis Ende August per GitHub bei der Formulierung des 5-Punkte-Plans beteiligen.