Abgas-Skandal: Neue Manipulations-Vorwürfe gegen Opel
Eine Software soll demnach die Reinigung der Abgase bei hohen Drehzahlen oder einem Tempo oberhalb von 145 Stundenkilometern abschalten, hat die Deutsche Umwelthilfe festgestellt.
(Bild: Opel)
Im Diesel-Skandal hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) neue Manipulationsvorwürfe gegen den Autohersteller Opel erhoben. In einem 1,6-Liter-Zafira habe er bislang unbekannte Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung entdeckt, berichtet der Verein heute gemeinsam mit dem ARD-Magazin Monitor und dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Eine Software soll demnach die Reinigung der Abgase bei hohen Drehzahlen oder einem Tempo oberhalb von 145 Stundenkilometern abschalten. Opel hat sich trotz mehrfacher Nachfragen am Donnerstag bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Auch im Thermofenster
Die Abschaltung soll dem Bericht zufolge auch innerhalb des so genannten Thermofensters geschehen, das bei den Untersuchungen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) festgestellt worden war. Die General-Motors-Tochter Opel hatte gegenüber den Behörden eingeräumt, dass die Abgasreinigung nur bei bestimmten Außentemperaturen im vollen Umfang arbeitet. Wie andere Hersteller auch hatte sich Opel dabei auf den von der EU akzeptierten Bauteilschutz berufen. Die DUH hatte sich Opel bereits voriges Jahr vorgeknöpft und dabei 2 bis 3 Mal höhere NOx-Werte festgestellt.
Nur VW räumte bisher Manipulationen ein
Frühere Vorwürfe der DUH wegen angeblich erhöhter Abgaswerte hatte das Unternehmen stets zurückgewiesen. Bisher hatte einzig der Wettbewerber VW im September gezielte Manipulationen bei Dieselfahrzeugen eingeräumt und damit den Abgas-Skandal ausgelöst. Auch bei anderen Herstellern waren seither auffällig Abgaswerte festgestellt worden, sie betonten aber stets, das geschehe innerhalb der geltenden Regeln.
Chronologie des Abgas-Skandals (78 Bilder)

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(mit Material der dpa) / (anw)