BSI-Chef befürchtet Todesfälle durch Hackerangriffe auf Autos
Es sei nur noch ein kleiner Schritt, bis jemand versuche, Bremsen zu manipulieren. Dann wären schwere Unfälle und Todesfälle möglich, meint der Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik.
(Bild: c't)
Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, warnt vor Hackerangriffen auf Autos und Flugzeuge. In einem Interview mit der Welt am Sonntag sagte er, in den USA seien bereits Autos gehackt worden. Es sei nur noch ein kleiner Schritt, bis jemand versuche, Bremsen zu manipulieren. Dann wären schwere Unfälle und Todesfälle möglich.
Welche Vorfälle Schönbohm genau meint, geht aus dem Interview nicht hervor; möglicherweise hatte er im Hinterkopf, dass es voriges Jahr Hacker geschafft hatten, einen Jeep Cherokee über das Internet fernzusteuern. Firmenmutter Fiat Chrysler rief wegen der aufgedeckten Lücken anschließend 1,4 Millionen Autos zurück.
"Mindestmaß an Cybersicherheit"
"Wir dürfen nicht nur über Digitalisierung reden, sondern brauchen gleichzeitig auch ein Mindestmaß an Cybersicherheit", sagte Schönbohm. Es gebe das Szenario, bei dem es in Europa nach einem Stromausfall dunkel werde. Dass sich Hacker Zugang zu Atomreaktoren verschaffen und zum Explodieren bringen, halte er allerdings für "Quatsch".
In dem Interview weist der BSI-Chef auch auf die Gefahr von Unternehmen hin, Ziel von digitalen Schutzgelderpressern zu werden. Im ersten Quartal dieses Jahres habe seine Behörde 60 Fälle von Ransomware registriert. Im Vorjahr seien keine solchen Meldungen eingegangen.
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(anw)