Google Fit: Smartphone-Kamera misst Pulsschlag und Atemfrequenz
Handy-Kameras und Algorithmen sollen zuverlässige Resultate liefern. Zunächst kommt das für Pixel-Handys, später auch für andere nicht-medizinische Geräte.
(Bild: Daniel AJ Sokolov)
- Frank Schräer
Google erweitert seine Fitness-App Google Fit in Kürze um die Messung von Pulsschlag und Atemfrequenz. Dazu werden die Kameras des Smartphones sowie spezielle Algorithmen zur Auswertung der Videos und Bilder verwendet. Die Ergebnisse sollen bis auf wenige Prozent Abweichung zutreffend sein.
Smartphone-Kameras als Messgeräte
Google Fit wird den Pulsschlag messen, indem ein Finger auf die Hauptkamera des Handys gelegt wird. Dann soll das Smartphone geringfügige Änderungen der Haut erkennen und daraus die Pulsfrequenz ableiten. Diese ist in den allermeisten Fällen mit dem Herzschlag gleichzusetzen.
Für die Messung der Atemfrequenz wird hingegen die Frontkamera des Handys verwendet. Die Selfie-Kamera nimmt Kopf und Oberkörper auf und misst kleinste Bewegungen, die durch die Atmung entstehen. Nutzer können die ermittelten Resultate speichern, um sie auf längere Sicht beobachten zu können.
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(Bild: Google Health: The Check Up )
Breit getestet, aber nicht medizinisch geeignet
Google hat beide Verfahren mit Hunderten gesunden Testpersonen und Patienten getestet. Dies war insbesondere beim Pulsschlag wichtig, denn hier müssen verschiedene Hauttöne und unterschiedliche Lichtgegebenheiten berücksichtigt werden. Nach Angaben Googles liegen die Pulsergebnisse zuverlässig innerhalb einer Fehlertoleranz von zwei Prozent.
Menschen atmen typischerweise 12- bis 14-mal pro Minute und bei dieser Messung will Google im Durchschnitt bis auf eine Atmung pro Minute korrekt sein. Trotz der hohen Zuverlässigkeitsraten gibt Google aber zu, dass die von Google Fit ermittelten Ergebnisse nicht zur medizinischen Diagnose geeignet sind.
Google wird die neuen Google-Fit-Features nächsten Monat für Pixel-Smartphones freigeben. Eine Ausweitung auf andere Android-Geräte ist geplant. Der Zeitpunkt dafür ist genausowenig bekannt, wie die Liste der ab März unterstützen Pixel-Modelle.
(fds)