heise meets…. "Future Angst" hemmt – Zukunftstrendfreude befreit
Das aktuelle Buch "Future Angst" von Dr. Mario Herger regt zum Nachdenken an und lädt zu Perspektivwechseln ein. Die "gute alte Zeit" gab es nie.
- Gisela Strnad
Dr. Mario Herger ist Buchautor und Technologietrendforscher, er lebt seit über 20 Jahren im Silicon Valley und ist seiner Heimat Deutschland und Österreich immer noch interessiert verbunden. In seinem Buch "Future Angst" geht er auf den Umgang mit Technologien, die damit verbundene Psychologie und den notwendigen Perspektivwechsel ein.
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Erfindungen und der Umgang mit der Nutzung
Erfindungen und Veränderungen sind kein Phänomen unserer Zeit. Auch in der Vergangenheit brauchten Neuerungen oftmals sehr lange, um akzeptiert zu werden und im Alltag Einzug halten zu können. Anhand von Beispielen wie dem Spiegel, Plüschbären, Fahrstühle, Stethoskop usw. wird deutlich, welche unsinnigen Argumente gegen die Nutzung gebracht wurden. Erstaunlich ist, dass ablehnende Argumente, von vor vielen hundert Jahren, auch heute noch aktuell sind.
Es waren aber nicht nur die Erfindungen, auch Länder mit hohem Erfindergeist, wie z.B. China vor 500 Jahren, konnten Ihre Spitze nicht halten, weil falsche Entscheidungen getroffen wurden. Der deutschsprachige Raum hatte 1850 bis 1870 (Gründerjahre) eine hohe Dichte an Erfindungen. Fast alle deutschen DAX Unternehmen (Siemens, Bosch, usw.) wurden in diesen Jahren gegründet. Danach wurde vor 50 Jahren nur noch ein Unternehmen mit heutiger Weltbedeutung gegründet, die SAP. Aufgrund der Größe des kulturellen Raumes müssten es jedoch mehr Unternehmen sein. Was ist passiert?
Berufe verschwinden und Menschen müssen sich umstellen
Wir leben schon immer in Übergangszeiten, das ist nichts Neues. Übergänge müssen gemeistert werden und disruptive Ansätze sind Herausforderungen an uns alle. Dr. Mario Herger erläutert: "Eine Innovation läuft etwa 20 Jahre unter dem Radar, bis sie für ein größeres Publikum sichtbar wird. Die sogenannte "Lange Nase der Innovation" beschreibt das. So wurden die ersten Ansätze des autonomen Fahrens bereits in den 60er und 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt. Die modernen Ansätze stammen aus 2004 bis 2007. In 10 Jahren werden wir dann in den Masseneinsatz gehen können". Die Herausforderung ist, dass kaum noch LKW-Fahrer, Taxifahrer, Schilderhersteller, Verkehrspolizisten und Hersteller von Ampelanlagen benötigt werden. Wo sind die Konzepte, um auf diese Veränderung reagieren zu können?
Fehlt es in Deutschland an Ambition?
Salvador Dali hat einmal gesagt: "Intelligenz ohne Ambition ist wie ein Vogel ohne Flügel." Dr. Mario Herger zitiert aus einer Studie: "Deutschland hatte im Jahr 2001 noch 1,5 Mio. Gründer. 2019 waren es nur noch 500.000 Firmengründer." Zudem ist das Image von Menschen, die Firmen gründen, massiv gesunken. Aber wir gehen nicht nur mit unseren jungen Gründern sträflich um. Auch unsere Gründerpersönlichkeiten finden kaum Beachtung. So gibt es z.B. von den beiden SAP-Gründern Hasso Plattner und Dietmar Hopp, die zudem auch noch Mäzene des Sports, der Kultur und der Wissenschaft sind, keine Biografien oder Filme, um junge Menschen zu motivieren. "Dieses Verhalten wäre in den USA undenkbar" erklärt Dr. Mario Herger.
Einzige Konstante im Leben ist die Veränderung
Die einzige Konstante in unserem Leben ist die Veränderung. Dr. Mario Herger gibt folgenden Rat: "Jeder sollte sich immer fragen, kann ich etwas dazu beitragen, um die Welt etwas besser zu machen." Ein weiterer Ratschlag ist: "Technik nicht nur aus den technischen Features heraus darstellen, sondern Geschichten um die Technik erzählen und Visionen aufbauen". Es gibt dazu bereits heute gute Beispiele auf der Welt, die u.a. im Buch "Future Angst" von Dr. Mario Herger dargestellt werden.
(bme)