Mars-Hubschrauber Ingenuity: Flug ohne Rückkehr geglückt, Ton aufgenommen
Der Mars-Rover Perseverance hat nun einen Begleiter. Er muss den Hubschrauber Ingenuity nicht zurücklassen. Der hat sich schon auf den Weg gemacht.
Ingenuity auf dem Weg
(Bild: NASA/JPL-Caltech)
Der kleine NASA-Hubschrauber Ingenuity hat am Freitag erfolgreich seinen fünften Flug auf dem Mars absolviert und ist dabei zum ersten Mal nicht an seinen Startort zurückgekehrt. Stattdessen schlug das Fluggerät die Richtung ein, in die es nun auch den Rover Perseverance führt. Beide sind jetzt gemeinsam unterwegs. Vorab hatte die US-Weltraumagentur auch erste Audioaufnahmen veröffentlicht, die Perseverance beim vierten Flug von Ingenuity aus 80 Metern Entfernung gemacht hatte. Auszumachen ist dabei leise das Geräusch der Rotoren, die mit ihrer großen Schlagzahl den Flug überhaupt ermöglichen.
(Bild: NASA/JPL-Caltech/ASU/MSSS)
Noch höher hinauf
Beim insgesamt fünften Flug am Freitag legte Ingenuity nun 129 Meter in südlicher Richtung zurück und machte dabei unter anderem höher aufgelöste Farbfotos aus einer Höhe von 10 Metern. Die sind aber noch nicht zur Erde geschickt worden. Insgesamt dauerte der Flug 108 Sekunden und führte Ingenuity zu seinem neuen Standort, den der Hubschrauber vorab ausgekundschaftet hatte. Damit habe der Hubschrauber bereits zum ersten Mal eine Kundschaftermission aus der Höhe ausgeführt, freut man sich bei der NASA. Die habe ein flaches Gelände gezeigt, auf dem Ingenuity sicher aufsetzen konnte.
Während sich der Fokus nun langsam wieder zu Perseverance und seinen Erkundungen verschiebt, soll Ingenuity nun vorführen, welche Hilfe ein Fluggerät dabei leisten kann. So könne der weiterhin Gebiete vorab aus sicherer Höhe auskundschaften, Areale analysieren, die der Rover nicht erreichen kann oder Stereoaufnahmen aus der Höhe machen. Von solchen Unternehmungen könnten mögliche Nachfolgemissionen erheblich profitieren. Vor dem fünften Flug hatten die Verantwortlichen bei der NASA bereits alle Daten gesammelt, für die sie ihren Hubschrauber zum Mars gebracht hatten. Der sollte eigentlich nur unter Beweis stellen, dass solche Flüge überhaupt möglich sind.
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Was sich aus der Zusammenarbeit der beiden Forschungsgeräte ergeben könnte, hatten Ingenuity und Perseverance schon beim vierten Flug unter Beweis gestellt. Die NASA hat nun Tonaufnahmen veröffentlicht, die der Rover vom Flug des Hubschraubers gemacht hat. Angesichts der Distanz von etwa 80 Metern, der dünnen Atmosphäre und dem konstanten Wind auf dem Roten Planeten, seien sie nicht sicher gewesen, ob sie überhaupt etwas würden ausmachen können. Bei genauem Hinhören kann man die Geräusche des abhebenden und davon schwebenden Helikopters aber ausmachen. Das dafür genutzte Mikrofon ist eigentlich dafür da, die Geräusche von Laserstößen aufzuzeichnen, mit denen die Oberfläche untersucht wird.
Auf der Suche nach Spuren von Leben
Bei der Mission von Perseverance und Ingenuity reiht sich damit weiterhin ein Erfolg an den anderen. Der Rover war 18. Februar gelandet und hatte den Hubschrauber mitgebracht. Ein Video, das die NASA wenige Tage später veröffentlicht hat, ist die erste Aufnahme einer Landung auf einem anderen Planeten überhaupt und zeigt sie in beeindruckender Qualität. Nachdem nun mehrere Wochen lang Ingenuity im Zentrum der Aufmerksamkeit stand, geht es nun wieder mehr um Perseverance. Der Rover macht sich nun auf seinen langen Weg, der ihn zu einem mutmaßlich ausgetrockneten Flussbett führen soll, wo er nach möglichen Spuren von ehemaligem Leben suchen wird. Schon auf dem Weg wird er aber jede Menge Messungen vornehmen – unterstützt von seinem fliegenden Begleiter Ingenuity.
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(mho)