Microsoft beerdigt Visual Studio LightSwitch

Die 2010 gestartete Entwicklungsumgebung für datengetriebene Geschäftsanwendungen wird im künftigen Visual Studio nicht mehr zu finden sein. Als vielversprechendes Projekt hat sie letztlich nie die ersehnte Zahl an Anwendern gefunden.

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Microsoft beerdigt Visual Studio LightSwitch
Von
  • Alexander Neumann

Microsofts Visual Studio LightSwitch ist eines der Projekte, denen nie der eigentlich ersehnte Erfolg beschieden war. Im Sommer 2010 als eigenständige Entwicklungsumgebung für datengetriebene Geschäftsanwendungen gestartet, die später in das konventionelle Visual Studio integriert wurde, hat sie nie eine große Zahl an Nutzern gewinnen können. Deswegen verabschiedet sich ihr Betreiber nun von LightSwitch, um sich im Kontext der Entwicklung für Visual Studio auf andere Arbeiten konzentrieren zu können.

Die Idee hinter LightSwitch war, dass Geschäftsanwendungen im Wesentlichen Daten visualisieren und aufnehmen. Dazu stellte das Werkzeug verschiedene Wizards bereit, die den Anwender durch Prozesse, wie die Anbindung an Datenquellen oder das Modellieren einer Tabelle, führen. Für gängige Anwendungen standen verschiedene Screen Templates zur Verfügung, sodass sich auch solche Anwender an dem Entwicklungswerkzeug versuchen konnten, die sich mit Designfragen nicht auskennen. Mithilfe von Projekt-Templates konnten Anwender zudem auf vorgefertigte Applikationen zurückgreifen, die sich schließlich individuell anpassen ließen. Und wer spezielle Business-Logik in seiner Software integrieren musste, konnte eigenen Code eingeben, ohne sich Gedanken um das Aufsetzen von Klassen und Methoden machen zu müssen.

Dass LightSwitch zu Beginn auf Silverlight basierte, war damals noch nachvollziehbar. Doch der Trend, auf solche Plug-in-getriebenen Entwicklungsplattformen zur Erstellung interaktiver Anwendungen zu setzen, ließ schon bald nach, sodass Microsoft die Weiterentwicklung von Silverlight mehr oder minder stoppte. Für LightSwitch wurde zwar auch deswegen 2012 ein HTML-Client vorgestellt, das änderte aber nichts daran, dass es in der Folge zunehmend ruhiger um das Projekt wurde.

Nun hat Microsoft also den Entschluss gefasst, die Weiterentwicklung zu stoppen – mit der Folge, dass LightSwitch aus dem kommenden Visual Studio entfernt wird. Der Konzern empfiehlt demnach, dass Entwickler für neue Anwendungen nicht mehr LightSwitch nutzen sollen. Vielmehr rät das Unternehmen zur Nutzung der Microsoft PowerApps, einen Cloud-Service zum Erstellen schlichter mobiler Apps und Web-basierter Geschäftsanwendungen. Im Rahmen seiner Support-Strategie wird das Werkzeug genauso lange wie Visual Studio 2015 unterstützt, in dem es noch integriert war. Dessen Mainstream-Support geht noch bis zum 13. Oktober 2020.

Siehe dazu auf heise Developer:

(ane)