Microsoft geht gegen den Kopierschutz von Sony BMG vor
Microsoft will offenbar seiner Sicherheitssoftware beibringen, Teile des XCP-Kopierschutzes von Sony/BMG aus Windows-Systemen zu entfernen.
- Andreas Beier
Microsoft will offenbar seiner Sicherheitssoftware beibringen, Teile des XCP-Kopierschutzes von Sony BMG aus Windows-Systemen zu entfernen. Das schreibt der Chef der Anti-Malware-Abteilung Jason Garms in seinem Blog. Die Zeit des Analysierens und Bewertens der Situation bei Microsoft scheint also vorüber.
Per Updates respektive Signaturaktualisierung soll die erst kürzlich in Windows Defender umbenannte AntiSpyware sowie das Malicious Software Removal Tool demnächst lernen, wie sie die Rootkit-Teile des XCP-Kopierschutzes entfernen können. Offenbar sieht Microsoft eine zu große Gefahr in der Sony-BMG-Software und befürchtet, dass sich Viren oder Trojaner dahinter verbergen könnten. Einen ersten Trojaner, der dies tut, haben die Antivirenexperten von Bitdefender bereits ausgemacht. Sowohl Bitdefender als auch diverse andere Antivirenprodukte wurden deshalb von den Herstellern um eine heuristische Erkennung ergänzt, die derartige Schädlinge beseitigen soll.
Sony BMG bläst seit der Vorstellung des Kopierschutzes starker Gegenwind von Verbraucherschützern und Konsumenten ins Gesicht - so stark, dass sich das Unternehmen genötigt sah, die Einführungspläne zunächst auszusetzen. Die Variante für Mac OS X, realisiert mit Sunncomms MediaMax, ist hiervon nicht betroffen; für diese Plattform steht die Einführung nach wie vor auf dem Plan.
Zu Sony BMGs XCP-Kopierschutz siehe auch:
- Sony legt umstrittenen Kopierschutz auf Eis
- Kollateralschaden: Sony BMGs Kopierschutz für Mac-Rechner
- Sony BMG: Kopierschutzpläne für Deutschland
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