Montag: Nvidia wehrt sich gegen Cyber-Attacke, Hacker-Gruppen im Schlagabtausch
Cyber-Angriff auf Nvidia + Anonymous & Conti im Cyberkrieg + Nokia mit Gewinn & Einsteiger-Handy + EU-Raumfahrt ohne Russland + Kreml alarmiert Atomstreitkräfte
(Bild: Panorama Images/Shutterstock.com)
- Frank Schräer
Der Ukraine-Konflikt und der damit einhergehende Cyberkrieg stehen weiter im Vordergrund, selbst bei eigentlich nicht damit im Zusammenhang stehenden Ereignissen. Da sich die bekannten Hacker-Gruppen Anonymous und Conti derzeit einen Schlagabtausch liefern, könnte man auch eine Beteiligung eine dieser Gruppen an der aktuellen Cyber-Attacke auf Nvidia erwarten. Allerdings scheint es sich hier lediglich um Geldwünsche südamerikanischer Ransomware-Hacker zu handeln – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Eine Hacker-Gruppe behauptet, durch eine Cyber-Attacke auf Nvidia Zugriff auf vertrauliche Mitarbeiterinformationen und Daten erlangt zu haben. Die Ziele des Angriffs waren zunächst unklar. Nachdem Nvidia allerdings den Spieß umgedreht und Daten der Hacker per Fernzugriff verschlüsselt haben soll, wollen die Hacker Nvidias Informationen nun veröffentlichen. Die Tragweite der Cyber-Attacke auf Nvidia ist unbekannt, aber der Hersteller schlägt zurück.
Cyber-Attacken erwartet auch das US-Heimatschutzministerium im Kontext des russischen Angriffs auf die Ukraine. Deshalb legt die US-Kommunikationsbehörde einen Plan vor, die Schwächen des Internet Routing Protokolls BGP (Border Gateway Protocol) unter die Lupe zu nehmen. Denn die offenbar Putin-treue russische Conti-Gruppe kündigte Angriffe an. Die Hacker-Gruppe Anonymous stellte derweil bereits Mail- und Passwortdaten des russischen Verteidigungsministeriums ins Netz. Der Cyberkrieg führt zu einem Schlagabtausch zwischen Anonymous und Conti.
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Neben dem Ukraine-Konflikt geht das Leben in anderen Ländern weiter, so auch der Mobile World Congress (MWC) in Spanien. Hier verkündet HMD Global, sein erstes volles Jahr mit operativem Gewinn abgeschlossen zu haben. Wachstumstreiber bleiben Nokia-Smartphones im Einsteiger-Segment. Zum MWC haben die Finnen auch ein neues Einsteiger-Gerät für 129 Euro im Gepäck: Nokia zeigt neues Einsteiger-Smartphone C21 Plus und verkündet Gewinn.
Russlands Raumfahrtagentur stellt die Zusammenarbeit mit Europa am Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ein. Wenig später teilte der Roskosmos-Chef außerdem mit, dass die deutschen Verantwortlichen das Instrument eRosita abschalten wollen, das auf dem russischen Weltraumteleskop Spektr-RG installiert ist. Immer deutlicher wird so, wie sehr die internationale Kooperation bei Weltraumprojekten infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine beeinträchtigt wird: Nach den Sanktionen gegen die russische Raumfahrt beendet Roskosmos die Mitarbeit in Kourou.
Als weitere Reaktion auf die Sanktionen hat Russlands Präsident Putin die Nuklearstreitkräfte des Landes in Alarmbereitschaft versetzt. Er begründete den Schritt mit dem "aggressiven Verhalten" der NATO und mit den Wirtschaftssanktionen. Spitzenvertreter der führenden NATO-Länder erlaubten sich "aggressive Äußerungen gegenüber unserem Land". NATO-Generalsekretär Stoltenberg sagte, es sei "gefährlich" und "unverantwortlich", dass Putin auf Sanktionen mit der Alarmbereitschaft für seine Atomstreitkräfte antwortet.
Anlässlich des Ukraine-Konflikts sei dringend darauf hingewiesen, dass Kommunikation in Krisensituationen alles ist – und das schließt auch die menschliche Zuwendung ein. Dabei sollten beide Seiten dem verwendeten Medium aber auch trauen können. Wer Angehörige in der Ukraine hat oder allgemein helfen will, hat viele Möglichkeiten. Ein Überblick stellt die wichtigsten digitalen Tools und Plattformen vor: Spenden, VPN, Flüchtlingshilfe – ein Leitfaden zur Unterstützung der Ukraine.
Auch noch wichtig:
- Die EU-Kommission arbeite daran, die Ausstrahlung der Programme der russischen Sender in der EU zu verbieten, sagte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen. Aufgrund des Ukraine-Kriegs will die EU die Ausstrahlung von RT und Sputnik in Europa unterbinden.
- Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist eine Zeitenwende, sagt Bundeskanzler Scholz. Finanzminister Lindner nennt Erneuerbare "Freiheitsenergie". Scholz will Verteidigungsausgaben stark steigern und setzt auf Flüssiggas.
- Die Bundesregierung wechselt ihren Kurs. Sie liefert Waffen in die von Russland angegriffene Ukraine und Minister arbeiten an Swift-Sanktionen für Russland. Bei den Russland-Sanktionen sind Baerbock und Habeck für "gezielte" Swift-Einschränkung.
- Ein Rauswurf von Russland aus Swift gilt als aufwendig – mit Auswirkungen auf europäische Unternehmen. Experten befürchten, Russland kann Swift mit Krypto-Währungen teilweise umgehen.
- Die US-Firma PenLink brüstet sich, bis zu 50 Social-Media-Konten abhören zu können. Bei Apple sei die iCloud eine große Hilfe, bei Google die Ortung. Bei der massiven Onlineüberwachung ist Google "am besten", Apple "phänomenal".
- Heute vor genau 75 Jahren kam es zu einem Aufstand der Bevölkerung Taiwans gegen die Militärregierung der Republik China, bei der mehrere zehntausend Menschen ums Leben kamen. Deshalb ist der 28. Februar in Taiwan im Gedenken daran ein Friedenstag und zugleich staatlicher Feiertag.
(fds)