NASA beklagt Verlust einer Experimental-Rakete
Die US-Raumfahrtbehörde NASA sucht weiter nach der Ursache für den Fehlstart einer zweistufigen Experimental-Rakete, die am Freitag nach lediglich 27 Sekunden Flugzeit vor der Küste von Virginia explodiert war.
- Peter-Michael Ziegler
(Bild: NASA)
Die US-Raumfahrtbehörde NASA, die zuletzt angekündigt hatte, die Zeitpläne für das neue Mond- und Marsprogramm der USA unter anderem wegen technischer Schwierigkeiten verschieben zu müssen, sucht weiter nach der Ursache für den Fehlstart einer zweistufigen Experimental-Rakete, die am Freitag nach lediglich 27 Sekunden Flugzeit vor der Küste von Virginia explodiert war (Video). Die von Alliant Techsystems (ATK) entwickelte Rakete ALV-X1 kam nach dem Liftoff von der Wallops Flight Facility offenbar deutlich vom Kurs ab, weshalb in einer Höhe von rund dreieinhalb Kilometern der Selbstzerstörungsmechanismus der Rakete ausgelöst wurde. NASA-Angaben zufolge kann nicht ausgeschlossen werden, dass Trümmerteile auch auf bewohntes Gebiet fielen. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, die giftigen Raketenreste nicht zu berühren.
(Bild: NASA)
Laut Alliant Techsystems, das im vergangenen November von der NASA mit der Entwicklung der unteren Stufe der neuen Trägerrakete Ares I für das US-Raumfahrtprogramm Constellation betraut worden war, wurden bei ALV-X1 verschiedene "neue und proprietäre Technologien" getestet. An Bord der 17 Meter hohen Rakete waren zwei experimentelle Nutzlasten: Hy-BoLT (Hypersonic Boundary Layer Transition), das Informationen zu neuen Design-Möglichkeiten bei mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit fliegenden Flugkörpern liefern sollte, sowie das Versuchspaket SOAREX-VI (Sub-Orbital Aerodynamic Re-Entry Experiments), das unter anderem das Modell einer neuartig geformten Wiedereintrittskapsel enthielt, welches nach dem Aussetzen im All zur Erde segeln sollte. (pmz)