Siri-Mitgründer: Sprachassistentin weniger weit als gedacht
Das von Apple aufgekaufte Sprachassistenzsystem kann nach acht Jahren erheblich weniger als ursprünglich angenommen, so der Siri-Mitgründer Norman Winarsky. Apple sei auch am eigenen Anspruch gescheitert.
Der Siri-Mitgründer Norman Winarsky hat sich enttäuscht über die Fähigkeiten von Apples Sprachassistenzsystem geäußert: Acht Jahre nach der Übernahme durch den iPhone-Konzern könne Siri in Kernbereichen weniger als er vermutet habe, erklärte Winarsky in einem Interview mitQuartz.
Dem System würden zum Beispiel Informationen über die Vorlieben und zurückliegenden Anfragen des Nutzers fehlen und dadurch eine vorausschauende Intelligenz beschränken. Zudem lasse die Unterhaltung mit Siri “Überraschung und Freude” vermissen, so Winarksy.
Siri ursprünglich nur für wenige spezielle Aufgaben gedacht
Die meisten Menschen sind mit Sprachassistenten wie Siri von Apple vetraut.
(Bild: dpa, Alexander Heinl)
Nach Ansicht des Mitgründers ist Apple dabei praktisch am eigenen Anspruch gescheitert: Siri sei ursprünglich speziell darauf ausgelegt gewesen, in zwei Bereichen zu helfen, nämlich bei Reisen und Entertainment.
Apple habe daraus aber einen Assistenten für sämtliche Lebensbereiche machen wollen – und sich dadurch schwere Problemstellungen aufgehalst, deren Lösung lange Zeit in Anspruch nehme, merkte Winarsky an, besonders bei einer Größe der Nutzerschaft, die bis an die Milliarde reiche. Apple suche wahrscheinlich “nach einem Level an Perfektion, das sie nicht erreichen können”.
Siri schon seit 2011 auf dem iPhone
Siri gab 2010 ihr Debut als eine App, die sich durch Drittdienste erweitern ließ – etwa zur Reservierung eines Tisches im Restaurant. Apple integrierte das kurz nach der Veröffentlichung aufgekaufte Sprachassistenzsystem 2011 in das iPhone und strich die Schnittstellen für Dritte – erst viele Jahre später können Apps wieder Anbindung für bestimmte Aktionen integrieren.
Siri ist inzwischen Bestandteil von Apples vier Betriebssystemen und auf erster Hardware wie dem HomePod die hauptsächliche Steuerungsmethode. Gerade auf dem WLAN-Lautsprecher ist die Sprachassistentin dabei besonders beschränkt und unterstützt viele Bereiche gar nicht – auch eine Weiterleitung solcher Anfragen an das iPhone ist derzeit nicht vorgesehen.
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