Weight Watchers App: US-Gericht ordnet Zerstörung von KI-Algorithmen an

WW International (früher Weight Watchers) muss nicht nur illegal erhobene Daten, sondern auch damit trainierte Algorithmen vernichten.

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(Bild: Skorzewiak/Shutterstock.com)

Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Nach einer Klage der US-amerikanischen Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde FTC müssen WW International, früher Weight Watchers, und dessen Tochterfirma Kurbo illegal erhobene Daten und daraus abgeleitete Algorithmen löschen. Die Unternehmen hatten eine App zur Gewichtskontrolle für Kinder unter 13 auf den Markt gebracht, die teilweise ohne Zustimmung der Eltern persönliche und Gesundheitsdaten der Kinder erfasst hatten.

Neben einer Strafe von 1,5 Millionen US-Dollar wurden die Unternehmen angewiesen, die illegal erhobenen Daten sowie alle Modelle und Algorithmen zu löschen, die auf der Grundlage dieser Daten entwickelt wurden. Der Beschluss geht an dieser Stelle nicht weiter ins Detail, aber die Anordnung zielt wohl vor allem auf KI-Modelle, die mit den Daten der App trainiert wurden und so das Wissen aus den Daten enthalten.

Für die FTC ist die Löschung von Algorithmen ein wichtiges Werkzeug, um zu verhindern, dass Unternehmen von illegal erhobenen Daten weiter profitieren, auch wenn sie die Daten vernichten müssen. Die Vorsitzende der Federal Trade Commission (FTC), Rebecca Kelly Slaughter, möchte damit ein Signal an Unternehmen senden, dass es sich nicht lohnt, KI-Modelle mit illegal erhobenen Daten zu trainieren, wie sie im vergangenen Jahr in einem Artikel für das Yale Journal of Law and Technology schrieb.

Kritik richtet sich vor allem gegen die vage Formulierung, was genau gelöscht werden muss. Zudem ist unklar, wie die FTC prüfen kann, ob wirklich alle Algorithmen zerstört wurden, in die illegal erhobene Daten eingeflossen sind.

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(odi)