Colanis 3D-Drucker soll "schlaffe" Messe beflügeln
Zur Vorstellung seines für den Versandhändler Pearl entwickelten 3D-Druckers fand Luigi Colani den Weg nach Berlin. Drucken, Scannen, Faxen -- alles in 3D.
- Sven Hansen
Der Andrang hielt sich in Grenzen, als Design-Legende Luigi Colani auf der großen TV-Bühne des Versandhändlers Pearl den neuen 3D-Drucker Colani FreeSculpt präsentierte. Pearl hat mit dem FreeSculpt EX1 bereits einen günstigen 3D-Drucker im Angebot (800 Euro), der von Colani nach eigenen Angaben in nur sechswöchigem Designprozess komplett umgekrempelt wurde.
Pearls neuer 3D-Drucker FreeSculpt von Design-Legende Luigi Colani.
Dabei entstand nicht nur das Colani-typische Äußere – klassisch als Gipsmodell auf dem Küchentisch des Meisters –, auch das Innenleben wurde überarbeitet. So arbeitet der Colani FreeSculpt nun mit zwei Filament-Rollen und kann dadurch zweifarbige Modelle herstellen oder alternativ Ausdrucke mit einer Rolle wasserlöslichem Filament bestückt werden. Auf diese Weise lassen sich freitragende Modelle realisieren – stützende Elemente werden durch ein einfaches Wasserbad entfernt. Eine Scan-Funktion hat der Drucker bereits integriert und man kann über eine Internetverbindung Druckdaten als "3D-Fax" an einen entfernten FreeSculpt-Drucker schicken.
Im Interview überraschte Colani mit weiteren An- und Absichten. Der 3D-Drucker sei erst der erste Streich in einer auf Dauer angelegten Kooperation mit Pearl: "Da wird noch was kommen". Der Pearl-Chef höchstpersönlich habe ihn ins Boot geholt. Bei einem Blick auf Pearls Vorgänger FreeSculpt EX1 zum Einstiegspreis war Colani klar: "Der ist Scheiße". Vor 25 Jahren sei er mit einem innovativem TV-Design auf dieser "schlaffen Messe" abgeblitzt, nun sei er zurück. Zur genauen Verfügbarkeit des Colani FreeSculpt gab es keine Information, er soll aber soll unter 1000 Euro kosten. (sha)