Datenhandel-Skandal weitet sich aus
Laut dem "Spiegel" sind anstatt 17.000 mehr als eine Million Kundendatensätze von einem Callcenter-Mitarbeiter abgezogen worden.
- Holger Bleich
Dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel zufolge hat der Skandal um den Handel mit Kundendaten wesentlich größere Ausmaße als bislang bekannt. Der Absender der anonym an die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein zugesandten CD mit 17.000 Datensätzen habe sich dem Magazin zu erkennen gegeben. "Das war nur ein erster Datensatz, tatsächlich habe ich die Adressen und Bankdaten von 1,5 Millionen Kunden gesichert", erklärte der 36-jährige Detlef T., der in einem Lübecker Callcenter gearbeitet hat, dem Spiegel.
Vermittelt über eine Zeitarbeitsfirma hatte T. dem Vorab-Bericht der Zeitschrift zufolge vor rund drei Wochen bei der Lübecker Telefon-Firma Hanseservice angefangen. Dort habe der Geschäftsführer dem Personal die offenbar illegal beschafften Daten ausgehändigt, samt einem Drehbuch, dem die Callcenter-Agenten bei ihren Anrufen zu folgen hatten: "Sie haben doch mal bei der SKL gespielt, nun haben wir für Sie ein neues Angebot", habe er danach seine Gespräche beginnen sollen, sagte T.
Siehe dazu auch:
- Bankkonten-Datenhandel nur Spitze des Eisbergs
- Grüne fordert Handelsverbot für Kundendaten
- Datensparsamkeit gegen Datenmissbrauch
- "[/codemafiöse Strukturen
"
im Handel mit persönlichen Daten bekämpfen">Kripo will "mafiöse Strukturen" im Handel mit persönlichen Daten bekämpfen] - Verbraucherzentrale: Massenhafter Missbrauch von Bankkonten-Daten
(hob)