Datenschützer mit Konsequenzen aus Datenpanne bei Polizei unzufrieden
Ein Arbeitsschritt nach dem Motto "Sind Sie sicher, dass Sie ins Internet wollen?" sei angesichts des Schadens "albern und grotesk", meinte Hessens Datenschutzbeauftragter zur Reaktion des Polizeipräsidiums Darmstadt auf die Datenschutzpanne.
- dpa
Dem hessischen Datenschutzbeauftragten Michael Ronellenfitsch reichen die Konsequenzen aus der Internet-Datenpanne beim Polizeipräsidium Darmstadt nicht aus. Einen zusätzlichen Arbeitsschritt einzuführen nach dem Motto "Sind Sie sicher, dass Sie ins Internet wollen?", sei angesichts des angerichteten Schadens "albern und grotesk", sagte Ronellenfitsch dem Hessischen Rundfunk. Offenbar sei die Polizei nach wie vor mit abwiegeln beschäftigt.
In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Einsatzprotokolle der Darmstädter Polizei mit persönlichen Daten von 46 Bürgern fast ein Jahr im Internet gestanden hatten statt – wie vorgesehen – nur im polizeiinternen Netz. Der stellvertretende Landespolizeipräsident Günter Hefner hatte am Mittwoch im Innenausschuss des Landtags zugesichert, dass das Internet-Verfahren geändert und Kontakt zu einem Ansprechpartner beim Suchmaschinen-Betreiber Google hergestellt werde.
Ronellenfitsch kritisierte auch, dass er über diesen "GAU, den größten anzunehmenden Unfall im Datenverkehr" nicht von der Polizei oder dem Innenminister informiert worden sei, sondern er aus den Medien davon erfahren habe.
Siehe dazu auch:
- Polizei zieht Konsequenzen aus Internet-Datenpanne
- Polizei bezeichnet Veröffentlichung von Einsatzprotokollen als "Bedienungsfehler"
- Polizei stellt Einsatzprotokolle versehentlich ins Internet
(dpa) / (jk)