Der AMD Athlon/750 im c't-Labor

Der kommende Athlon mit 750 MHz in einem ersten Geschwindigkeitstest gegen den Intel Coppermine mit 733 MHz.

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Von
  • Jörg Wirtgen
Den Athlon mit 750 MHz möchte AMD doch erst am 13. Dezember vorstellen, die 800-MHz-Version werde dieses Jahr nicht mehr erscheinen, so ein Mitarbeiter der deutschen Niederlassung zu c't. Damit verbleibt die Taktraten-Krone vorerst bei Intels Pentium III (Coppermine) mit 733 MHz.

Doch zum Ermitteln des Spitzenreiters verirrte sich ein Athlon mit 750 MHz in das c't-Testlabor. AMD musste das Verhältnis des L2-Takts von 1:2 auf 2:5 verringern, da keine ausreichend schnellen Cache-Bausteine aufzutreiben sind. So steigt gegenüber dem 700-MHz-Athlon zwar der Core-Takt auf 750 MHz, doch der L2-Takt sinkt von 350 auf 300 MHz. Anscheinend hat AMD die 0,18-µ-Fertigung noch nicht nutzen können, um den L2-Cache auf dem Prozessor-Die zu integrieren. Einige Benchmark-Werte und Vergleichswerte des Intel Pentium III/B (Coppermine):

Prozessor  Core-  Bus-   BAPCo          Cinema   Q3tst 1.08  3DMark 99 Max
           Takt   Takt   Sysmark 98     4D       fastest     800x600x16
           [MHz]  [MHz]  Basic  MMedia           [fps]       3DMark  CPU3Dmark
Athlon     750    100x2  269    298     9,82     113,1       7011    11767     (1)
Athlon     700    100x2  259    288     9,34     110,2       6820    11375     (1)
Athlon     750    100x2  271    304     9,77     117,9       7177    12538     (2)
Athlon     700    100x2  262    294     9,32     115,4       7110    12238     (2)
Pentium/EB 733    133    275    273     8,36     109,7       7084    11814     (3)
Pentium/E  700    100    261    270     8,01     107,3       7065    10740     (4)

Bei 7 Prozent höherem Core-Takt steigen die Benchmarks um gerade mal 2 bis 5 Prozent an, eigentlich kaum messbar. Aufgrund der überlegenen Floatingpoint-Einheit sammelt der Athlon Punkte gegenüber dem Pentium III/733EB. Im 3D-Bereich liegen die Kontrahenten dicht beieinander. Auf AMDs eigenem Referenzboard erzielt der Athlon zwar bessere Werte, doch diese haben keine praktische Relevanz, da es das Board nicht zu kaufen gibt. Andererseits: Auch das Board für den 733er Coppermine ist ein Prototyp mit dem noch nicht erhältlichen Camino-Chipsatz und Rambus-Modulen. Die Geschwindigkeitskrone gebührt also keinem der Kontrahenten alleine.

Der höhere Takt nutzt AMD außer dem Prestigegewinn nicht so richtig; erst ein schnellerer Frontside-Bus und ein Fullspeed-L2-Cache brächten die Architektur des Athlon wieder voll zur Geltung. Gegenüber dem Vergleichstest der 700-MHz-Klasse in der c't 22/99 hat sich also nicht viel geändert: Schnelle Prozessoren, aber immer noch keine richtig guten Boards. Einen Test aller fünf in Deutschland erhältlichen Athlon-Boards bringt die c't-Ausgabe 24/99 (ab 22. November am Kiosk). Testkonfigurationen:
(1) Asus K7M, Chipsatz AMD 751 (Irongate); (2) AMD Fester B3 Referenzboard, Chipsatz AMD 751; (3) Siemens D1127, Chipsatz Intel 820 (Camino); (4) Asus P2B, Chipsatz Intel 440BX;
Alle: Windows 98 SE, Grafikkarte Asus 3800U (NVidia TNT-2 Ultra), Festplatte IBM DTTA371440, Soundkarte Soundblaster Live!, Arbeitsspeicher 128 MByte (PC100 CL2 SDRAM, bzw. PC800 RDRAM)