Intels Celeron-Prozessor erreicht 1,2 GHz

Intels Einstiegsprozessor erreicht mit neuem Tualatin-Kern 1,2 GHz und überholt damit AMDs Duron.

Lesezeit: 4 Min.
In Pocket speichern
vorlesen Druckansicht Kommentare lesen 131 Beiträge
Von
  • Christof Windeck
Heute stellt Intel einen Celeron-Prozessor mit 1,2 GHz interner Taktfrequenz vor. Intels seit 1998 angebotener Lowcost-Prozessor erhält damit den vierten Kern: Statt des im 0,18-µm-Prozess hergestellten "Coppermine-128" mit 128 KByte L2-Cache kommt jetzt der in 0,13-µm-Technik gefertigte "Tualatin"-Kern zum Einsatz. Dieser ist quasi identisch mit dem des Pentium III 1,2 GHz, nur dass dieser mit FSB133 (Multiplikator 9) statt wie der neue Celeron mit FSB100 läuft. Der Tualatin-Kern unterstützt wie schon der Vorgänger Coppermine (und der noch ältere Katmai) die SSE-Befehlssatzerweiterung, die auch Kontrahent AMD in den Athlon und Duron mit Palomino- und Morgan-Kern eingebaut hat. Die SSE-Erweiterung SSE2 mit einigen zusätzlichen Befehlen spricht derzeit nur der Intel Pentium 4. Der 1,2-GHz-Celeron (Datenblatt) ist vor allem wegen des größeren Caches deutlich schneller als sein 1100-MHz-Vorgänger. Sogar der Leistungsabstand zum Pentium 4 mit 2,0 GHz ist bei einigen Anwendungen erstaunlich gering, wenn dieser über den i845-Chipsatz nur auf PC133-SDRAM zugreifen kann. War der Celeron bisher bei gleichem Takt dem Duron des Kontrahenten AMD unterlegen, holt der neue Kern gut auf und überholt zumindest den Duron mit 1,1 GHz in einigen Benchmarks recht deutlich. Leistungsvergleich unter Windows 98SE und Linux
Prozessor Mainboard (Chipsatz) Speicher BAPCo SYSmark 2000 3DMark 2000 (800x600x16) Quake 3 (fastest), Frames per second PovRay 3.1, PPS Linux-Kernelkompilierung (1 000 000/s)
Celeron 1,2 GHz, FSB100 Asus TUSL2, Intel i815E, B-Step PC133-222 211 7582 126 843 6192
Celeron 1,1 GHz, FSB100 Asus TUSL2, Intel i815E, B-Step PC133-222 173 5121 103 629 4322
Pentium III 1,13 GHz, FSB133 Asus TUSL2, Intel i815E, B-Step PC133-222 215 8225 146 800 6507
Pentium 4 2,0 GHz, FSB400 Asus P4B, Intel i845 PC133-222 215 8681 179 1066 6134
AMD Duron, 1,1 GHz, FSB200 Gigabyte 7DX, AMD-761/VIA686B PC2100-2-3-3 206 8305 155 872 5110

Alle Messungen durchgeführt mit 256 MByte Hauptspeicher, Grafikkarte mit Nvidia-GeForce-2-Chip und 32 MByte SGRAM, Treiber Detonator XP 20.81, Festplatte IBM-DTLA307030, Onboard-Sound.

Wegen seines neuen 0,13-µm-Innenlebens arbeitet der neue Celeron nur mit Mainboards zusammen, die sowohl einen passenden Spannungsregler nach VRM-8.5-Spezifikation als auch einen entsprechenden Tualatin-tauglichen Chipsatz aufweisen. Intel bietet dazu beispielsweise den i815E B-Step an, ALi den Aladdin Pro5T, SiS den SiS635T und VIA den Apollo Pro133T und Pro 266T. Recht neu ist der i815EG: Dieser Chipsatz von Intel für Sockel-370-Prozessoren hat wie der i815E einen eingebauten Grafikchip, aber keine Anschlussmöglichkeit für AGP-Grafikkarten. Genau andersherum verhält es sich beim i815EP, der nur ein AGP-Interface, aber keinen Grafikchip enthält. Das "E" in Intels i8xx-Chipsatzbezeichnungen bezieht sich auf den I/O-Controller Hub: Versionen mit E nutzen den ICH2 (82801BA), solche ohne E den ICH (82801AA). Nur Ersterer beherrscht den Ultra-ATA/100-Modus für EIDE-Geräte und bietet acht (statt üblicherweise vier) PCI-Interrupteingänge. Der neue Celeron mit 1,2 GHz kostet für Großabnehmer in 1000-er Stückzahlen 103 US-Dollar. Die Preise der anderen Celerons passt Intel entsprechend an. Details zum Celeron mit 1,2 GHz und ausführliche Benchmark-Ergebnisse bringt c't in der Ausgabe 21/2001 (ab Montag, dem 8. Oktober im Handel). (ciw/c't)