Missing Link: Was ist eigentlich aus alten Smartphone-Betriebssystemen geworden?
Sie hießen BlackBerry OS, Tizen, Firefox OS oder webOS. Gescheiterte Alternativen zu Android und iOS gibt es genug. Wir zeigen, wo sie heute weiterleben.
- Marvin Strathmann, Patrick Bellmer
Zwar dominieren iOS und Android den Smartphone-Markt, doch im Laufe der Smartphone-Geschichte haben es Hersteller immer wieder mit eigenen Systemen versucht.
Ein eigenes Betriebssystem bedeutet in erster Linie Freiheit: Der Entwickler kann damit machen was er möchte. Ändert sich seine Hardware, kann er das System anpassen, ändert er sein System, kann er die Hardware darauf abstimmen. Er muss keine Lizenzgebühren zahlen oder Einschränkungen von Google oder Microsoft hinnehmen. Wie kritisch das sein kann, zeigt der chinesische Hersteller Huawei: Wegen Handelskonflikten zwischen den USA und China muss Huawei auf wichtige Android-Bestandteile wie den Play Store verzichten – mit einem eigenen System wäre das nicht passiert.
Heute beherrschen Android und iOS den Markt. Die anderen Betriebssysteme sind aber nicht verschwunden, sie laufen nur nicht mehr auf dem Smartphone.
(Bild: Statista)
Aber ein eigenes Handy-Betriebssystem ist gleichzeitig ein Risiko. Was passiert, wenn die Systeme den Durchbruch nicht schaffen? Oft leben Sie in komfortablen Nischen weiter. So mag es zwar Firefox OS nicht mehr geben, aber der darauf aufbauende Fork KaiOS findet sich auf vielen Feature-Phones wieder. Einige Autos setzen beim Infotainment auf BlackBerry OS und Samsungs Betriebssystem Tizen kommt in erstaunlich vielen Produkten des koreanischen Konzerns zum Einsatz – nur nicht auf Smartphones.
Trotz ihrer Unterschiede haben sie eine Gemeinsamkeit: Auf dem Smartphone sind die Systeme am Ende gnadenlos durchgefallen. Wir erklären wieso.