Vor einem Jahr erschien für Firefox das "größte Update aller Zeiten" – Quantum. Trotzdem sind die Nutzerzahlen laut Mozilla seitdem geschrumpft: Im Vergleich zum Vorjahr sank die Anzahl der monatlich aktiven Nutzer von 300 Millionen auf 277 Millionen. Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Die Stiftung konnte ihren Umsatz 2017 um 8 Prozent auf 562 Millionen US-Dollar steigern. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht hervor, den Mozilla veröffentlicht hat.
Google bringt Geld
Der Später-lesen-Dienst Pocket, den Mozilla im Februar 2017 als erste "strategische Akquisition" übernommen hatte, brachte Einnahmen in Höhe von 3 Millionen US-Dollar. Das meiste Geld – nämlich 542 Millionen US-Dollar – kam von Google und anderen Suchmaschinen, mit denen Mozilla Partnerschaften geschlossen hat.
In weiten Teilen der Welt ist Google die in Firefox voreingestellte Suchmaschine; in China ist das Baidu. "Wir generieren einen beträchtlichen Umsatz außerhalb der USA", erklärte Mozilla-COO Denelle Dixon gegenüber CNet. Die Partnerschaft mit Yahoo hingegen zerbrach: Die Suchmaschine und Mozilla liefern sich seit Ende 2017 einen Rechtstreit, nachdem Mozilla den Vertrag mit Yahoo für die voreingestellte Suchmaschine in den USA gekündigt hatte.
Einnahmen stiegen; die Ausgaben auch
Mozillas Einnahmen stiegen – ebenso aber die Ausgaben. Im Vergleich zum Vorjahr gab die Stiftung 422 Millionen Dollar aus; 2016 waren es 361 Millionen Dollar gewesen. Das entspricht einer Steigerung von fast 17 Prozent.
Teuer war vor allem die Software-Entwicklung, die knapp 253 Millionen Dollar verschlang (2016: 226 Millionen Dollar). Ins Marketing investierte Mozilla 66 Millionen Dollar (2016: 47 Millionen), im Fokus der Werbemaßnahmen stand das große Quantum-Update. Mozilla-Chefin Mitchel Baker bekam 2,3 Millionen US-Dollar. Insgesamt wuchs das Nettovermögen der Mozilla-Stiftung von 426 Millionen auf 514 Millionen US-Dollar.
(dbe)