Nach Phishing-Angriff: Kryptogeldbörse Binance lobt Kopfgeld aus

Unbekannte scheiterten vergangene Woche beim Versuch, Nutzer der Kryptogeldbörse Binance ausplündern. Jetzt loben die Börsenbetreiber ein Kopfgeld auf die Täter aus – 250.000 US-Dollar in eigener Kryptowährung.

Lesezeit: 2 Min.
In Pocket speichern
vorlesen Druckansicht Kommentare lesen 21 Beiträge
Nach Hackerangriff: Kryptogeldbörse Binance lobt 250.000 US-Dollar Kopfgeld aus
Von
  • Axel Kannenberg

Vergangene Woche konnte die Hongkonger Kryptogeldbörse Binance einen trickreichen Versuch Unbekannter vereiteln, Nutzerkonten leerzuräumen. Nun gehen die Börsenbetreiber in die Offensive und loben ein Kopfgeld im Wert von 250.000 US-Dollar für die erste Person aus, deren Hinweise zur Verhaftung der Täter führen. Das Geld soll der Mitteilung zufolge allerdings nicht in US-Dollar, sondern zum aktuellen Gegenwert in Binance Coin ausgezahlt werden, einem im vergangenen Jahr von der Börse eingeführten Kryptogeldtoken auf der Ethereum-Blockchain. Ein Binance Coin ist zur Stunde rund 8 US-Dollar wert.

Sollten die entscheidenden Hinweise von mehreren Personen eingehen, würde die Belohnung aufgeteilt. Darüber hinaus habe man auch Kryptogeld im Wert von 10 Millionen US-Dollar beiseite gelegt – als Reserve für Kopfgelder, falls es wieder zu ähnlichen Angriffen kommen sollte. Andere Börsen und Kryptogeldfirmen seien eingeladen, sich an einem solchen Kopfgeld-Topf zu beteiligen.

Der Angriff auf Binance fand laut Mitteilung der Börse vergangenen Mittwoch statt: Die Hacker hatten zunächst über offenbar gut gemachte Phishing-Seiten Börsenaccounts abgegriffen und dann ohne Wissen der jeweiligen Nutzer Keys für die Handels-Api eingerichtet. Mit diesen lassen sich Dritt-Anwendungen zum Handel autorisieren. Das nutzen die Täter, um eine Welle von Kauforders für die Währung Viacoin über die gephishten Accounts loszutreten – und diese zeitgleich von eigenen Accounts massiv abzuverkaufen. Der Versuch, die arglosen Binance-Nutzer so auszuplündern, schlug aber fehl: Binance bemerkte eigener Darstellung nach den auffälligen Handel und stoppte die Abhebungen, bevor die Angreifer ihre illegitim erhandelten Coins von der Börse ziehen konnten. (axk)