Umfrage: 3D-Drucker für Privathaushalte noch zu teuer
Den meisten Deutschen sind 3D-Drucker einer Studie des Instituts Bitkom Research zufolge derzeit noch zu teuer. Eine große Mehrheit ist überzeugt, dass sich die Technik in Privathaushalten nicht vor dem Jahr 2027 etablieren werde.
(Bild: dpa, Ole Spata/Symbolbild)
- Tim Gerber
3D-Drucker müssen deutlich billiger werden, um sich auch in Privathaushalten durchsetzen zu können. Dies ergab eine repräsentative Befragung unter 1002 Bundesbürgern ab einem Alter von 14 Jahren im Auftrag des IT-Branchenverbandes Bitkom. Insgesamt 871 der Befragten (87 Prozent) gaben an, dass ihnen die 3D-Drucktechnik bekannt sei. Nur 7 Prozent davon wären laut Befragung bereit, mehr als 500 Euro für einen 3D-Drucker auszugeben. Immerhin 34 Prozent nannten einen Preis von bis zu 500 Euro für akzeptabel, 30 Prozent wollen maximal 100 Euro für ein solches Gerät ausgeben. Allerdings konnten ebenfalls 30 Prozent zu der Frage, wieviel sie eventuell für einen 3D-Drucker investieren würden, überhaupt keine Angaben machen.
Problem Preis?
Für derart niedrige Preise sind derzeit eigentlich noch nicht einmal Bausätze erhältlich. So kostet einer der günstigsten und beliebtesten 3D-Drucker, der Velleman K8200, derzeit etwa 450 Euro, liegt also gerade knapp unter der von vielen Befragten als Preisgrenze genannten 500 Euro. Gerade einmal 160 Euro (plus Versand und Steuern) kostet der Fabrikator Mini, der immerhin solide Drucke liefert. Wirklich gute Geräte kosten meist weit über 1000 Euro. Das in der Heise Gruppe erscheinende Make Magazin hat erst kürzlich zwei nach Überzeugung der Make-Redaktion beste 3D-Drucker-Modelle vorgestellt: den einsteigerfreundlichen Flashforge Finder (ab 180 €) für 460 Euro und den Ultimaker 3 mit Dual Extruder (ab 3599 €), der mit 3600 Euro allerdings deutlich zu Buche schlägt.
Einer der derzeit günstigsten Modelle, der Renkforce 100, den der Elektronik-Versender Conrad seit Weihnachten für 300 Euro vertreibt, befindet sich gerade im Testlabor der c't. Eine Veröffentlichung der Testergebnisse ist in Ausgabe 7 (ab 18. März im Handel) geplant.
Nische 3D-Druck
Eigene Erfahrung mit dem 3D-Druck haben insgesamt nur 18 Prozent der Befragten der Studie, nur 5 Prozent besitzen den Angaben zufolge einen eigenen 3D-Drucker. Dass die Technik einiges an Know-How voraussetzt und dies neben den Gerätepreisen eine weitere Hürde für die Verbreitung in privaten Haushalten darstellt, hat die Bitkom-Studie nicht in den Blick genommen.
Hinweis: Der Verlag Heise Medien, Herausgeber von heise online, ist Mitglied im Bitkom.
[Update: Hinweis auf Fabrikator Mini eingefügt.]
(tig)