Cebit

Umfrage: Handy wichtiger als Liebe

Laut einer repräsentativen Studie ist das Leben für 97 Prozent der 14- bis 29-Jährigen ohne Handy undenkbar. 84 Prozent der Befragten können angeblich ohne Internet nicht mehr leben. Der aktuelle Partner ist dagegen nur für 43 Prozent unverzichtbar.

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Von
  • Jan-Keno Janssen

Handy und Internet: Für die Mehrheit unverzichtbar.

Die Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland würde einer Studie zufolge eher auf den aktuellen Partner verzichten als auf Handy und Internet. Ein Leben ohne Internet sei für 84 Prozent der Befragten 14- bis 29-Jährigen undenkbar, während 97 Prozent sich ein Leben ohne Handy nicht vorstellen könnten. Der aktuelle Lebenspartner ist demnach nur für 43 Prozent der Jugendlichen unverzichtbar. Die Ergebnisse der repräsentativen Studie stellte der Branchenverband Bitkom am heutigen Montag im Rahmen der CeBIT in Hannover vor. An der Studie nahmen 1000 Deutsche ab 14 Jahren teil.

Unter allen Befragten können sich 56 beziehungsweise 55 Prozent nicht mehr vorstellen, ohne Handy und Internet auszukommen. "Das Internet ist Teil unserer Welt geworden", sagte Bitkom-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer mit Blick auf das diesjährige CeBIT-Motto "Webciety". Die Wortschöpfung aus "Web" und "Society" soll übersetzt Netzgesellschaft bedeuten.

Das Internet sei nicht kalt und anonym, sondern habe eine menschliche Komponente, sagte Scheer. "Am Anfang ist das Internet zur Kommunikation zwischen Eltern und College-Studenten genutzt worden." Das World Wide Web sei stets als Kommunikationsplattform gedacht gewesen. Heute lerne der Umfrage zufolge jeder zweite Nutzer von Internet-Portalen über diese Angebote reale Freunde kennen.

Geteilter Meinung sind die Befragten beim Thema Datenschutz: 49 Prozent geben an, selbst in der Verantwortung zu stehen, wenn es um die Sicherheit ihrer Daten geht. 44 Prozent fordern strengere Regelungen vom Staat, und 4 Prozent sehen die Wirtschaft in der Pflicht, mehr für den Datenschutz zu tun.

Das Internet wird zudem immer noch nicht von allen Altersschichten gleich intensiv genutzt. Der sogenannte digitale Graben, also die Grenze zwischen Intensivnutzern und Nichtnutzern des Internets, verläuft beim Alter von 50 Jahren. Der Studie zufolge nutzen die unter 50-Jährigen das Netz doppelt so viel wie die über 50-Jährigen. (dpa) / (jkj)