Darknet: So funktioniert der ausfallsichere Messenger Briar

Der Messenger Briar funktioniert ohne Server, Internetzugang und Netzwerkverbindung. Er ist benutzerfreundlich, dezentral, sicher. Wir zeigen, was er bietet.

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, Andreas Martini

(Bild: Andreas Martini)

Von
  • Sylvester Tremmel
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Wer verschlüsselt chatten will, hat zahlreiche Optionen: Signal, Threema, Matrix und diverse weitere Projekte bieten nutzerfreundliche, sichere Messenger. Allerdings müssen diese Systeme mit ihren jeweiligen Servern kommunizieren. Mit dem Internet fällt dann auch der Messenger aus – sei es aufgrund von Naturkatastrophen oder radikal durchgreifenden Staatsapparaten.

Die Android-App Briar ("Dornbusch") funktioniert auch in solchen Fällen noch: Server gibt es nicht, Briar-Clients tauschen Nachrichten direkt miteinander aus: über das Tor-Netzwerk, wenn eine Internetverbindung besteht, andernfalls über Bluetooth und WLAN. In der allergrößten Not schreibt Briar Nachrichten auch in Dateien, um sie auf Datenträgern zu den Empfängern zu schmuggeln.

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Aus diesem Konzept ergeben sich einige Einschränkungen: Bluetooth taugt als Verbindung nur, wenn die Chat-Partner einander sehr nahe sind; WLAN nur, wenn sie sich im selben Netz befinden. Tor-Verbindungen funktionieren zwar über beliebige Distanzen, aber die Chat-Partner müssen gleichzeitig online sein (und Zugriff auf das Tor-Netzwerk haben), um Nachrichten auszutauschen. Schließlich gibt es keinen Server, der Nachrichten zwischenspeichert. Allerdings sind die meisten Smartphones ohnehin fast pausenlos online.

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