Identitätsdiebstahl: Erste Hilfe bei Onlinebetrug unter Ihrem Namen
Online-Betrug
Wenn ein Unbefugter aufs Bankkonto zugreifen kann
Haben Sie auf Ihrem Bankkonto weniger Geld, weil es Überweisungen gab, die Sie nicht getätigt haben? Arbeiten Sie folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen der Reihe nach ab:
- Lassen Sie sofort das Konto sperren. Mit dem Sperr-Notruf 116116 geht es am schnellsten.
- Setzen Sie sich mit Ihrer Bank in Verbindung, um den Vorfall zu klären und mögliche Überweisungen zu stoppen.
- Lassen Sie sich den unrechtmäßig abgebuchten Betrag von der Bank zurückbuchen.
- Zeigen Sie den Vorgang bei der Polizei an. Sie können die Anzeige online in der jeweils für Sie zuständigen Onlinewachen aufgeben oder im nächsten Polizeikommissariat erstatten. Rufen Sie die nächstgelegene Polizeidienststelle über die amtliche Telefonnummer an, und lassen Sie sich einen Termin und einen Ansprechpartner geben.
Wenn sich jemand Zugang zum E-Mail-Postfach verschafft hat
Haben Sie in Ihrem E-Mail-Postfach merkwürdige Vorgänge festgestellt, etwa als gelesen markierte Mails, die Sie nie gelesen haben?
- Greifen Sie von einem anderen, sicheren Rechner auf Ihr E-Mail-Konto zu. Möglicherweise befindet sich auf Ihrem genutzten Rechner eine Phishing-Software.
- Prüfen Sie, ob in Ihrem E-Mail-Konto Ihnen unbekannte Weiterleitungen angelegt sind.
- Ändern Sie Ihr Passwort.
Möglicherweise gibt es im E-Mail-Postfach Hinweise darauf, dass der Täter weitere Online-Accounts übernommen hat. Prüfen Sie deshalb die mit der E-Mail-Adresse verbundenen Online-Konten – zuerst jene, mit denen der Angreifer den größten finanziellen Schaden anrichten kann.
- Online-Banking und Paypal
- Shopping-Portale: Amazon, Ebay, Ebay-Kleinanzeigen, Lieferando, Zalando
- Spieleportale: GOG, Origin, Steam und Co.
- Cloud- und Streamingdienste
- Soziale Netzwerke
Prüfen Sie in den Diensten, die Einstellungen und Logs. Vielleicht hat der Angreifer Spuren hinterlassen. Eventuell hat er in Ihren Accounts weitere Käufe getätigt, etwa bei Ebay Auktionen oder Kleinanzeigen einstellt. Prüfen Sie auch alle Kommunikationskanäle – möglicherweise hat der Angreifer unter Ihrem Namen anderen Personen Nachrichten geschrieben. Prüfen Sie zudem Ihren Rechner auf einen Trojanerbefall, etwa mit Desinfec't. Vielleicht haben Sie in der Vergangenheit einen infizierten Mailanhang geöffnet. Im schlimmsten Falle setzen Sie Ihren Rechner zurück und installieren das Betriebssystem erneut.