Identitätsdiebstahl: Erste Hilfe bei Onlinebetrug unter Ihrem Namen
Betrug per Post
Wenn Sie per Post auf Identitätsdiebstahl aufmerksam werden
Ein Unternehmen schickt Ihnen eine Zahlungsaufforderung von Waren oder Dienstleistungen, deren Kauf Sie nicht veranlasst haben:
- Informieren Sie das Unternehmen, dass Sie die Bestellung nicht veranlasst haben und widersprechen Sie dabei der Forderung.
- Zeigen Sie den Vorgang bei der Polizei an.
Wenn Sie einen Mahnbescheid erhalten haben
Ein Mahnbescheid klingt zwar ähnlich wie eine Mahnung, hat aber eine höhere Eskalationsstufe, da ihn ein Gericht ausstellt. Bei einem nicht oder zu spät erfolgten Widerspruch auf den Mahnbescheid müssen Sie im schlimmsten Falle zahlen – unabhängig, ob Sie für die Forderung verantwortlich sind oder nicht.
- Auf einen gerichtlichen Mahnbescheid müssen Sie unbedingt rechtzeitig reagieren, da das ansetzende Gericht nicht die Rechtmäßigkeit der Forderung prüft.
- Sobald die zwei Wochen Reaktionsfrist überschritten wurde, haben Sie nur noch wenig Chancen, sich gegen die unberechtigte Forderung zu wehren.
- Die Verbraucherzentrale bietet weitere Informationen, wie Sie sich gegen einen Mahnbescheid wehren können.
Wenn Sie ein Inkassoschreiben erhalten haben
Ein per Post zugestelltes Inkassoschreiben kann in betrügerischer Absicht verschickt worden sein. Gefälschte Inkassobriefe zielen darauf ab, Sie mit Drohungen unter Druck zu setzen, Geld zu überweisen, obwohl den Forderungen jede Grundlage fehlt.
- Prüfen Sie das vermeintliche Inkasso-Unternehmen. Geben Sie den Namen des Unternehmens bei Google ein. Achten Sie dabei auf die exakte Schreibweise und setzen Sie "Erfahrung" dahinter. Es kann sein, dass das angebliche Unternehmen bereits als Absender von Fake-Inkassobriefen auffiel.
- Wenn Sie feststellen, dass das Inkassoschreiben echt, aber die Forderung unberechtigt ist: Widersprechen Sie der Forderung und erstatten Sie Anzeige. Die Polizei bietet dazu weitere Informationen zum Umgang mit unberechtigten Inkassoforderungen an.
Übrigens: Wenn Sie eine Inkasso-E-Mail mit Ihren persönlichen Daten erhalten, ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich um einen Phishing-Versuch handelt. Solche E-Mails werden in Massen versendet. Generell gilt: Klicken Sie auf keinen Fall auf den Anhang oder auf die Links. Der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen rät dazu, auf keinen Fall darauf zu reagieren und/oder die Forderungen zu zahlen.