Windows-Explorer: Kein Zugriff auf manche Ordner selbst für Administratoren
Im Windows Explorer gibt es Einträge, die wie Ordner aussehen, aber trotz Administratorrechten ihren Inhalt nicht preisgeben. Das steckt dahinter.
(Bild: Generiert von Midjourney | Bearbeitung: c‘t)
- Axel Vahldiek
Eine Windows-Installation liegt üblicherweise auf C: und wenn Sie dieses Laufwerk im Explorer öffnen, sehen Sie im Wurzelverzeichnis die fünf Standardordner: "Benutzer" (enthält Unterordner für jedes von Ihnen angelegte Nutzerkonto), "Perflogs" (sofern aktiviert: Berichte des Admin-Werkzeugs "Leistungsüberwachung"), "Programme" (64-Bit-Anwendungen), "Programme (x86)" (32-Bit-Anwendungen) und "Windows" (enthält im Wesentlichen Windows selbst).
Direkt auf C: (sowie unterhalb von C:\Benutzer\<Kontoname>) finden Sie zudem ganz spezielle Ordner. Damit der Explorer sie anzeigt, entfernen Sie in den "Explorer-Optionen" im Reiter "Ansicht" das Häkchen vor "Geschützte Systemdateien ausblenden (empfohlen)" und stellen Sie weiter unten die Option "Versteckte Dateien und Ordner" um auf "Ausgeblendete Dateien, Ordner und Laufwerke anzeigen". Es geht in diesem Beitrag aber nicht um alles, was Sie anschließend zusätzlich zu sehen bekommen, sondern nur um jene Ordner, an deren blassem Ordner-Symbol unten links ein kleiner Verknüpfungspfeil klebt. Wenn Sie versuchen, so ein Verzeichnis zu öffnen, verweigert Windows selbst Administratoren den Zugriff mit einer Fehlermeldung.
Die Erklärung beginnt damit, dass es sich bei den seltsamen Ordnern in Wirklichkeit gar nicht um Ordner handelt, sondern um "Junctions". Die können Sie sich in erster Näherung als eine Art Verknüpfungen vorstellen, die auf Verzeichnisse an anderer Stelle verweisen. Daher auch der kleine Verknüpfungspfeil am Symbol. Technisch unterscheiden sie sich aber von jenen Verknüpfungen, die Sie beispielsweise aus dem Startmenü oder vom Desktop kennen. Diese Junctions existieren, damit Skripte und Programme nicht über falsche Annahmen über die Ordnerstruktur auf C: stolpern. Dass Sie darauf nicht zugreifen dürfen, ist keine Schikane, sondern soll Sie schützen. Doch der Reihe nach.