c't Fotografie Ideen Heft 7/2021
S. 52
Seifenblasen fotografieren
Aufmacherbild
Das Licht bricht sich an der dünnen Seifenhaut und erzeugt Interferenzen. Vollformat | 100 mm | ISO 320 | f/8.0 |1/125 s | Stativ

SEIFENBLASEN

im Regenbogendesign

Gestalten Sie farbintensive, abstrakte Farbwelten mit Seifenlauge und Licht: Die entstehenden regenbogenartigen Reflexionen mit ineinanderfließenden Farben und Formen erinnern an ein Flussdelta aus der Vogelperspektive.

Fast jeder hat es schon ausprobiert – das Seifenblasenpusten. Die kleinen Plastikröhrchen mit dem Schraubdeckel, an dem sich ein Stiel und ein Oval befinden, sind besonders bei Kindern beliebt. Auch bei Geburtstagen oder Hochzeiten kommen Seifenblasen gerne zum Einsatz.

Beim Aufpusten der Seifenlauge bilden sich üblicherweise wunderbar schillernde, kugelförmige Gebilde aus einer dünnen Seifenhaut. Die regenbogenartigen Farben entstehen, weil sich das Licht an der nur wenige tausendstel Millimeter dicken Seifenhaut bricht. Ein Teil der Lichtwellen passiert die Membran und ein anderer wird reflektiert. Da das Licht an der Innen- und Außenseite der Membran reflektiert wird, entstehen Interferenzen. Wellenlängen verstärken oder löschen sich aus. Die Dicke der Seifenhaut bestimmt dabei, welche Farben für unser Auge sichtbar werden.

Das Farbspektrum ändert sich, je dünner der Seifenfilm wird. Durch die Fließbewegungen in Kombination mit den Verdunstungseffekten entstehen die charakteristischen Schlieren. Oft sind die Farben kurz nach dem Aufspannen der Seifenhaut noch recht blass und die Schlieren sehr fein ausgeprägt. Wird die Membran dünner, verbreitern sich die Farbflächen und leuchten intensiver.