In der Forensic Osteology Research Station (FOREST) der Western Carolina University verwesen gespendete Körper im Dienst der Wissenschaft. Entweder oberirdisch wie hier unter einer Plane oder unterirdisch.
Von den Toten lernen
Auf der Bodyfarm der Western Carolina University lernen angehende Forensiker, wie sich menschliche Körper beim Verwesen verändern. Daraus erhalten sie wertvolle Hinweise über das Altern und über Krankheiten.
Während sich der tote Körper unter der Plane zersetzt, füllt er sich gleichzeitig mit Leben, sagt Nicholas Passalacqua, Leiter der Bodyfarm an der Western Carolina University. Zuerst kommen streuselgroße Maden: Schmeißfliegenbabys, die von ihren Müttern an den Augen, der Leiste und dem Mund abgelegt werden. Parallel dazu arbeiten sich Käfer und Darmbakterien durch den Körper und zerlegen alles bis auf die Haut auf dem Rumpf.
Wenn im Wald fast alles Gewebe von einem Spenderkörper gewichen ist, kommt er ins Anatomielabor der forensischen Anthropologin Rebecca George, die ebenfalls an der Western Carolina University arbeitet. Studentische Freiwillige entfernen letzte Gewebereste, kochen die Knochen aus und spüren wie Detektive etwa Hinweisen auf Krankheiten und Altersmerkmalen nach.
Nach dem Reinigen und Auskochen der Knochen werden sie wie hier gruppiert und später wieder zu einem Skelett angeordnet. Dann können Verletzungen der Knochen verraten, was dem Spender zu Lebzeiten zugestoßen ist. Werden lebende Knochen beschädigt, sind die Frakturkanten gezackter, als wenn ein nach dem Tod spröde gewordener Knochen bricht. Zeigen sich kleine Spitzen auf den Rippen, kann das von einem Bruch zeugen, der noch zu Lebzeiten verheilt ist.