Navigations-Apps fürs iPhone im Test

Nicht in jedem Auto findet sich ein leistungsfähiges Navigationsgerät mit aktuellem Kartenmaterial. Das iPhone kann hier bestens aushelfen: Sogar kostenlose Apps bringen den Fahrer gut von A nach B – auch offline. Mac & i hat die wichtigsten Navi-Apps getestet.

Lesezeit: 28 Min.
In Pocket speichern
vorlesen Druckansicht Kommentare lesen 94 Beiträge
Inhaltsverzeichnis

Artikel aus Mac & i Heft 6/2016, S. 110

Auf ein Navi möchten Autofahrer heutzutage nicht mehr verzichten: Es zeigt nicht nur den Weg, sondern kann über die wirkliche und die erlaubte Geschwindigkeit, Staus und Ausweichstrecken, die richtige Spur, Blitzer, Fahrzeiten und vieles mehr informieren. Doch viele fest eingebaute Geräte bringen nur veraltete und auf Kerneuropa oder Deutschland begrenzte Karten mit. Andere Autos wie etwa Leihwagen im Urlaub besitzen vielleicht überhaupt kein Navi. In jedem Fall kann das iPhone in die Bresche springen – und auch ohne Internetverbindung den Weg zeigen. Wir haben uns die besten zehn Navi-Apps zum Offline-Einsatz angeschaut, darunter auch einige erstaunlich leistungsfähige Gratis-Programme.

Gefunden in

Wer mit Apps wie Apples „Karten“ unterwegs ist, braucht eine gute Online-Verbindung, über die Daten nachgeladen werden. Das kann ein knappes Tarifvolumen schnell auffressen oder im Ausland sehr teuer werden. Besser sind hier Offline-Apps, die das Kartenmaterial vorab via WLAN laden und speichern. Zum Beziehen von Stauinformationen sind die iPhone-Apps allerdings auf eine Internetverbindung angewiesen. Sie verbrauchen dafür aber nur wenig Datenvolumen.

Die Qualität der Stauwarnungen ist bei einigen Navi-Apps hervorragend, weil Standortdaten der Anwender (hoffentlich) anonymisiert in Echtzeit ausgewertet werden. Bleiben auf einer Straße plötzlich viele von ihnen, die sich vorher noch schnell bewegt haben, stehen oder werden langsam, bedeutet das Stau. Google macht das mit Android, Apple mit iOS; aber auch TomTom, Here (für Navigon) und etliche Apps sammeln Daten ihrer Nutzer. Diese profitieren dann aber auch davon.

Die Karten belegen auf dem iPhone schnell einige Gigabyte im meist knappen Speicher. Wer damit knausern muss, sollte sich immer nur die benötigten Daten für sein Reiseziel laden und nach dem Verlassen der Region wieder löschen. Das können allerdings nicht alle Apps.

Wie bei den meisten Apps lassen sich auch bei Sygic Länder einzeln laden – das spart Speicherplatz.

Das iPhone sollte im Navi-Einsatz mit einer stabilen Halterung im Sichtbereich des Fahrers befestigt sein. Während der Fahrt darf er keine Ziele eingeben oder Einstellungen vornehmen. Die Apps sollten deshalb keine Eingaben abfordern. Ob man das iPhone hochkant oder quer anbringt ist dabei Geschmackssache: Alle Apps bieten beide Modi.

Dank der leistungsfähigen Hardware des iPhones sind alle Apps bei der Turn-By-Turn-Anzeige schnell genug und älteren Navi-Geräten in Sachen Geschwindigkeit überlegen. Es empfiehlt sich aber, das iPhone aus einer USB-Buchse oder dem Zigaretten-Anzünder via Adapter permanent mit Strom zu versorgen, denn Navi-Apps und GPS fordern viel Leistung. Nach drei bis fünf Stunden ist der Akku sonst leer.

Bewegt man sich auf eine (stationäre) Blitzfalle zu, färbt sich die Scout-Oberfläche rot.

Welche Apps hier besonders gierig sind, zeigt unsere Tabelle in der Bewertung „Leistungsaufnahme“. Man sollte Navi-Apps immer beenden, wenn man das Auto mit seiner Steckdose verlässt, denn auch im Hintergrund ziehen sie oft Strom.

Viele Navi-Apps bieten auch eine Warnung vor Radarfallen – zumindest fest installierten. Und auch wenn solche Blitzerwarnungen im Radio durchgegeben werden, ist die Anwendung der Funktion nach neuester Rechtsprechung nicht erlaubt. Die Polizei kann Geldbußen bis 75 Euro erheben, wenn Blitzerwarner im Auto benutzt werden und sogar das iPhone beschlagnahmen. Der Besitz der App allein bleibt aber straffrei.