Windows Fotos verkleinern in Windows 10 - so geht's
Von Anna Kalinowsky
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Wenn unzählige Fotos die Festplatte verstopfen, können Sie diese löschen - oder aber, sie verkleinern sie effizient. Wir zeigen Ihnen, wie das geht.
Dank Smartphone und DSLR kommen in zwei Urlaubswochen schnell einige Hundert Fotos zusammen. Bei Dateigrößen von zwei bis zehn Megabyte pro Bild sind das auf Dauer ganz schöne Datenberge. Auch der Versand der Bilder an Freunde und Bekannte per Mail ist in Originalqualität nicht immer unproblematisch. Doch keine Sorge: Sie können die Dateigrößen von Fotos auf der Festplatte mit einfachen Kniffen deutlich reduzieren, ohne dabei allzu große Qualitätseinschränkungen hinnehmen zu müssen. Wir zeigen Ihnen, wie es mit Windows-Bordmitteln, einem Online-Tool und dem Bild-Allrounder IrfanView ganz einfach funktioniert.
Um die Dateigröße von Bildern zu reduzieren, gibt es seit jeher verschiedene Ansätze. Einer davon ist die Reduzierung der Pixelmaße. Diese Methode eignet sich vor allem dann, wenn die Bilder primär im Web geteilt und am Bildschirm vom PC, Smartphone oder TV betrachtet werden sollen. Der Grund: Ein typisches 12-Megapixel-Foto, das mittlerweile selbst viele Smartphones erstellen, taugt in der Theorie für den Druck großer Plakate. Die entsprechenden JPG-Dateien fallen daher mit Bildgrößen von zwei bis vier Megabyte entsprechend groß aus. Reduzieren Sie nun beispielsweise die Bildgröße von 3.840 x 2.160 Pixeln auf 1.920 x 1.080 schrumpft die Dateigröße ohne sonstige Qualtiätsanpassungen auf einen Bruchteil des Originals. Das besondere dabei: Bei normaler Betrachtung fallen die Unterschiede kaum auf, erst bei der Detailbearbeitung im Zoombereich fällt die Qualität der verkleinerten Version deutlich ab.
Die Verkleinerung der Bildauflösung fällt auf einem normalen Monitor faktisch nicht auf. Trotzdem belegt das rechte Foto deutlich weniger Platz auf der Festplatte.
Weitere Ansätze zur Verkleinerung von JPG-Fotodateien bestehen darin, die so genannten EXIF-Daten zu löschen, die Kameras in der Datei speichern, oder auch die Reduktion der JPG-Qualität. So oder so gilt: Beim Verkleinern von JPGs ist das Ergebnis faktisch immer eine schlechtere Qualität als das Ausgangsmaterial. Gehen Sie also behutsam vor: Falls Sie mit den Originalen noch anspruchsvolle Aufgaben wie den Plakatdruck oder eine detaillierte Bildbearbeitung planen, sollten Sie die verkleinerten Versionen nur als Kopie erstellen.
Fotos mit Paint 3D verkleinern
Wenn Sie unter Windows 10 nur gelegentlich das eine oder andere Fotos schrumpfen möchten, um es beispielsweise per Mail zu verschicken, können Sie auf die Bordmittel des Systems zurückgreifen. Die Lösung liefert das 2017 eingeführte Paint 3D, der offizielle Nachfolger des altehrwürdigen Microsoft Paint. Zwar liegt der Fokus des Tools mittlerweile auf der Zeichnung von 3D-Objekten, es eignet sich aber nach wie vor für die einfache Bildbearbeitung. Dazu gehört auch das Verkleinern von Bildern.
Öffnen Sie das zu bearbeitende Foto in Paint 3D. Das klappt am schnellsten per Rechtsklick auf die Bilddatei. Hier wählen Sie aus dem Kontextmenü den Befehl “Öffnen mit” und anschließend "Paint 3D".
2. Schritt:
Das Foto wird nun in Paint 3D geladen. Hier klicken Sie oben in der Menüleiste auf die Schaltfläche "Zeichenbereich”. In der nun eingeblendeten Menüleiste auf der rechten sehen Sie nun das Menü "Zeichenbereichgröße ändern”. Tragen Sie hier wahlweise die neue Größe in Pixeln oder in Prozent ein (die Einheit stellen Sie über das Dropdown-Menü um).
3. Schritt:
Paint 3D zeigt Ihnen das fertige Bild auf der rechten Seite. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden, speichern Sie es ab. Dabei können Sie wahlweise mit [Strg] + [S] das Originalbild überschreiben und durch die verkleinerte Version ersetzen. Alternativ dazu klicken Sie oben links auf “Menü” und wählen im aufklappenden Menü den Befehl “Speichern unter" > "Bild”. Nun können Sie eine Kopie des verkleinerten Fotos speichern, falls Sie das Original noch anderweitig verwenden möchten.
Auf diese Weise können Sie einzelne Bilder schnell in der Bildgröße reduzieren, ohne dafür ein separates Programm zu installieren.
Fotos Online verkleinern
Mit dem Online-Tool compressjpeg lassen sich bis zu 20 Fotos im JPG-Format aufeinmal verkleinern.
Tipp: compressjpeg unterstützt - wie der Name bereits sagt - nur die Verkleinerung von JPG- bzw. JPEG-Dateien. Wenn Sie aber eine PNG-Datei verkleinern möchten, müssen Sie diese zunächst zu einem JPG konvertieren. Wie das funktioniert, erklären wir Ihnen in diesem Tipp.
Das Online-Tool compressjpeg bietet Ihnen die komfortable Möglichkeit, bis zu 20 Fotos aufeinmal zu verkleinern, ohne dafür eine Software auf Ihren Rechner installieren zu müssen. Fotos können einfach per Drag&Drop hinzugefügt und komprimiert werden. Die Webseite ist sehr simpel aufgebaut und die Funktionen selbsterklärend.
Mehrere Bilder in einem Rutsch verkleinern
Paint 3D mag für einzelne Fotos ausreichen. In der Regel dürften Sie aber damit konfrontiert sein, eine große Menge an Fotos in einem Rutsch verkleinern zu wollen, beispielsweise die Urlaubsfotos von der DSLR-Speicherkarte. Für diese Zwecke gibt es gefühlt Hunderte von Programmen unter Windows. Wir nutzen in der folgenden Anleitung das seit Jahren bewährte Freeware-Tool IrfanView. Das ist nicht nur ein hervorragender Bildbetrachter, es taugt auch zur Stapelverarbeitung beliebig vieler Fotos. So verkleinern Sie Ihre Bilderordner mit IrfanView:
1. Schritt:
Laden Sie die neueste Version von der IrfanView-Homepage herunter und installieren Sie das Programm auf Ihrem PC (https://www.irfanview.com/).
2. Schritt:
Starten Sie IrfanView und öffnen Sie die Stapelverbarbeitung. Dazu drücken Sie wahlweise die Taste [B] oder rufen das Menü “Datei” auf und klicken auf “Batch(Stapel)-Konvertierung/Umbenennung”.
3. Schritt:
Hier wählen Sie die Fotos aus, die Sie verkleinern möchten. Dazu navigieren Sie einfach in der Ordneransicht zu den entsprechenden Foto-Ordnern, markieren die Bilder und nutzen Sie Schaltflächen “Hinzufügen” bzw. “Alle hinzufügen”. Alternativ dazu ziehen Sie die Fotos bzw. die Ordner direkt aus dem Windows-Explorer in die Dateiliste unten rechts.
4. Schritt:
Bei “Zielformat” übernehmen Sie die Vorauswahl “JPG” und klicken anschließend auf “Optionen”. Hier ist vor allem der Slider “Qualität” von Bedeutung. Je weiter Sie die Ausgabequalität reduzieren, desto kleiner die konvertierten Bilddateien. In den meisten Fällen empfehlen sich Werte um die 80 Prozent. Dies resultiert in einer Verkleinerung ohne allzu große Qualitätseinbußen. Weitere Optimierungen erreichen Sie, indem Sie die Häkchen bei “Original-xxxxx behalten” entfernen. Diese Optionen löschen allerdings auch Metadaten wie die verwendeten Kameraeinstellungen.
5. Schritt:
Den besten “Schrumpfeffekt” erreichen Sie durch Aktivierung des Häkchens “Spezial-Optionen aktiv”. Klicken Sie daneben auf “Setzen”.
6. Schritt:
In diesem Menü interessiert uns vor allem der Punkt “Größe ändern”. Aktivieren Sie diesen und tragen Sie bei “Eine oder beide Seiten setzen” eine verkleinerte Bildgröße ein. Wie bei Paint 3D können Sie dabei auf “Pixel”, “Zentimeter” oder auch “Zoll” (“Inch”) wechseln. Für die Archivierung empfiehlt sich die Auswahl von “Pixel”. Um die Bilder nicht zu verzerren, sollten Sie die Option “Proportional” aktivieren. Auch ein Haken bei “Kleine Bilder nicht vergrößern” ist empfehlenswert. Übernehmen Sie die Einstellungen mit “Ok”.
7. Schritt:
Sie können nun optional über “Zielverzeichnis” noch einen neuen Ausgabeordner für Ihre Dateien suchen. Mit "Aktuelles Verzeichnis verwenden” landen die konvertierten Fotos im gleichen Ordner wie die Originale. Keine Sorge: IrfanView erstellt mit den Standardeinstellungen automatisch eine Kopie der Fotos mit dem Namenszusatz “Klein”.
8. Schritt:
Sind Sie mit der Auswahl zufrieden, klicken Sie auf "Starten”. IrfanView wandelt die Fotos nun nach Ihren Vorgaben um. Ist das Ergebnis in Ordnung, klicken Sie anschließend auf “Batch beenden”. Alternativ dazu wählen Sie “Zurück zu Batch” und justieren die Optionen, bis es passt.