Internet Google: Datenspuren verwischen - so geht's
Von Anna Kalinowsky
am
Sie machen sich Sorgen wegen all der Daten, die Google von Ihnen speichert? Wir zeigen Ihnen, wie Sie aufräumen können.
Google ist DIE Suchmaschine im Netz. Vermutlich kennen viele Internet-Nutzer keine andere. Das Problem dabei: Google merkt sich alles, was Sie tun, vor allem, wenn Sie ohnehin ein Google-Konto besitzen. Das Google-Konto ist zum Beispiel weitestgehend unumgänglich, wenn Sie ein Android-Handy mit allen Funktionen nutzen wollen oder einfach nur einen der Dienste wie Googlemail verwenden. Sobald Sie eingeloggt sind, kann Google Ihre Daten Ihnen zuordnen – und merkt sich alles, was Sie im Internet via Google treiben. Dass das nicht unbedingt sinnvoll ist, liegt auf der Hand. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Daten löschen können.
Hinweis: Google kommt inzwischen seinen Benutzern entgegen und löscht neuen Benutzern automatisch nach 18 Monaten Ihren Standort- sowie Web- & Appverlauf. Standardmäßig ist die Funktion seit dem 24.06.2020 aktiviert. Haben Sie bereits einen Google-Account? Dann können Sie den automatischen Löschvorgang für Aktivitäten, die älter als 3 oder 18 Monate sind, aktivieren. Wie Sie den Google-Suchverlauf löschen, erklären wir hier. Möchten Sie allerdings individuell Ihre Suchanfragen und Datenspuren verwischen, sollten Sie nach wie vor unserer Anleitung folgen.
Datenspur bei Google verwischen – so klappt's
1. Google-Such-Aktivitätsprotokoll aufrufen:
Um das Aktivitätsprotokoll von Google aufzurufen und einzusehen, müssen Sie die Website https://myactivity.google.com/ ansurfen. Geben Sie die URL in einem beliebigen Webbrowser ein und drücken Sie [Enter].
2. Einloggen:
Falls Sie nicht bereits eingeloggt sind, wird Google Sie um einen Login bitten. Klicken Sie auf „Anmelden“ und geben Sie anschließend den Benutzernamen des Google-Kontos (Ihr Googlemail-Adresse) ein. Klicken Sie auf „Weiter“ und geben Sie im folgenden Feld das Passwort ein. Nach dem Klick auf „Weiter“ sind Sie beim Google-Aktivitätsprotokoll eingeloggt.
3. Google-Aktivitätsprotokoll einsehen:
Google zeigt Ihnen jetzt das Aktivitätsprotokoll an: Sie sehen alles, was Sie mit Hilfe von Google-Diensten getrieben haben, welche Websites Sie aufgerufen und welche Suchanfragen Sie gestartet haben. Google gliedert das Ganze praktischerweise nicht nach Datum, sondern nach Website und Uhrzeit, wodurch die Suchen sehr übersichtlich gegliedert sind. Das macht späteres Löschen bestimmter Daten vergleichsweise einfach.
4. Einträge aus dem Google-Aktivitätsprotokoll löschen:
Wenn Sie jetzt einzelne Blöcke löschen möchten, müssen Sie in einem Eintrag oben rechts auf die drei Punkte klicken. Hier finden Sie die Möglichkeit, den Aktivitätsblock im Detail anzuschauen oder einfach zu löschen. Klicken Sie auf „Löschen“, um den Eintrag zu entfernen.
5. Löschen bestätigen:
Damit Sie das Löschen nicht unbedacht anwenden, fragt Google jetzt noch einmal nach, ob Sie den Eintrag im Aktivitätsprotokoll wirklich löschen möchten. Mit einem weiteren Klick auf „Löschen“ bestätigen Sie die Entfernung der Einträge – sie sind jetzt endgültig gelöscht.
6. Gezielt Inhalte löschen:
Wenn Sie die Suchprotokoll-Einträge nicht blockweise, sondern gezielt einzeln löschen wollen, sollten Sie links im Aktivitätsprotokoll-Fenster auf „Einzelansicht“ klicken. Hier werden alle Suchen chronologisch aufgelistet. Sie können sie hier auf die gleiche Weise wie die Blöcke entfernen, indem Sie auf die drei Punkte klicken und „Löschen“ anwählen. Danach müssen Sie das Löschen wie in Schritt 5 erneut bestätigen.
7. Aktivitätsprotokolle von Google Maps löschen:
Leider trackt Google aber nicht nur Suchabfragen, sondern auch Informationen aus allen anderen Diensten. So sind vor allem Android-Smartphones und die Maps-App auf anderen Systemen echte Datenschleudern, weil sie sich die Standortdaten merken. Sie können die Informationen löschen, indem Sie „Andere Google-Aktivitäten“ anklicken und hier „Zeitachse aufrufen“ auswählen. Dort finden Sie den Punkt „Manage Location History“, in dem Sie Orte löschen können, die Google getrackt hat. Es ist übrigens sinnvoll, die Funktion zu deaktivieren: Öffnen Sie die Website https://myaccount.google.com/u/1/activitycontrols/location?hl=de und loggen Sie sich hier gegebenenfalls ein. Setzen Sie danach den Schalter „Standortverlauf“ auf „Aus“. Google fragt danach, ob Sie den Standortverlauf pausieren möchten. Bestätigen Sie das mit „Pausieren“.
8. Weitere Google-Protokolle einsehen und löschen:
Neben den Suchanfragen und dem Orts-Tracking speichert Google noch eine ganze Reihe anderer Informationen, die vom Smartphone oder Browser übertragen werden, darunter Geräteinformationen, Musiksuchverlauf in Google Play, Youtube-Eingaben und so weiter. Sie können diese Aktivitätsprotokolle jederzeit unter https://myactivity.google.com/more-activity einsehen und gegebenenfalls entfernen.
9. Alle Aktivitäten aus dem Google-Protokoll löschen:
Natürlich können Sie auch alle Aktivitäten auf einen Schlag löschen. Damit leeren Sie sozusagen die Google-Such-Historie. Dazu müssen Sie links im Aktivitätsprotokoll-Fenster auf „Aktivitäten löschen nach“ klicken. Wählen Sie im folgenden Fenster unter „Nach Datum löschen“ aus der Auswahlbox „Gesamt bisher“ an. Wählen Sie außerdem „alle Produkte“. Klicken Sie danach auf „Löschen“ und bestätigen Sie das Entfernen wie in Schritt fünf durch erneuten Klick auf „Löschen“.
10. Google auf weniger Tracking einstellen:
Nachdem Sie alles gelöscht haben, sollten Sie Google so einstellen, dass möglichst wenige Aktivitäten – sprich Daten – archiviert werden. Öffnen Sie dazu die Website https://myaccount.google.com/activitycontrols auf und loggen Sie sich gegebenenfalls ein. Hier finden Sie eine Reihe von Schaltern, um Googles Datenhunger ein wenig zu reduzieren: Schalten Sie zum Beispiel „Web- und App-Aktivitäten“ aus, um Suchabfragen nicht mehr zu speichern. Den Schalter „Geräteinformation“ können Sie ruhig aktiviert lassen, da dadurch Kontakte, Kalender und ähnliches in der Cloud gespeichert werden.
Das war es auch schon: Wenn Sie diese 10 Schritte durchgegangen sind, hält Ihr Google-System deutlich weniger Daten vor. Sie können die Daten wie gesagt jederzeit einsehen und manuell löschen, was die ganze Sache deutlich erleichtert. User, die nicht eingeloggt sind, können übrigens alle Infos ganz einfach löschen, indem sie den Browser-Cache leeren: Google speichert hier bestenfalls Cookies, die eine Wiedererkennung ermöglichen.