Windows Autostart aufräumen und Windows-Start beschleunigen
Von Anna Kalinowsky
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Sie möchten Autostart-Programme abschalten, um Ihren Windows-Start zu beschleunigen? Dann folgen Sie unserer Anleitung!
Egal, wie schnell Ihre Festplatte auch ist: Der Windows-Start wird durch automatisch geladene Programme ausgebremst. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Autostart ausmisten und Ihren PC beschleunigen.
Es ist zum Haare raufen: Da haben Sie viel Geld in eine sündhaft teure und vermeintlich schnelle SSD investiert und Windows braucht trotzdem noch gefühlte Ewigkeiten zum Hochfahren. Die Ursachen dafür lassen sich fast immer auf automatisch mitstartende Programme zurückführen. Unzählige Tools nisten sich während der Installation als Hintergrunddienst ein, oft sogar ohne Rückfrage. Was bei häufig verwendeten Programmen durchaus nützlich ist, kann in der Summe dazu führen, dass der Start Ihres PCs immer länger dauert. Wenn Ihre Windows-Installation schon ein paar Tage auf dem Buckel hat, dürften sich vermutlich schon einige Programme angesammelt haben, die beim Start mitladen. Zum Teil merken Sie davon vielleicht gar nichts, weil sie sich "verstecken". Werfen Sie einfach einmal nach dem Windows-Start einen Blick in den Tray-Bereich unten rechts auf der Taskleiste – klicken Sie dazu unbedingt auf den kleinen Pfeil, um alles anzuzeigen. Jedes Symbol, das Sie dort sehen, ist ein Programm, das mit Windows geladen wird. Fahren Sie mit der Maus über die Symbole, erfahren Sie, welche Tools dahinterstecken. Brauchen Sie sie wirklich alle?
Im Tray-Bereich der Windows-Taskleiste bekommen Sie einen Eindruck davon, was alles beim Windows-Start mitgeladen wird.
Die gute Nachricht: Sie müssen die Übeltäter nicht gleich deinstallieren, um die Ladezeit von Windows zu reduzieren! Mit wenigen Klicks schalten Sie nicht benötigte Autostart-Programme ab und sorgen dafür, dass Ihr PC schneller startet. Nebenbei entlasten Sie den Arbeitsspeicher Ihres PCs, sodass Sie auch im Alltag von einer verbesserten Leistung profitieren.
Autostart-Programme mit dem Task-Manager konfigurieren
Unter Windows 10 und dem direkten Vorgänger Windows 8.1 können Sie die Programme, die Windows beim Hochfahren startet, über den Task-Manager kontrollieren. Mit wenigen Klicks können Sie den Autostart deaktivieren und außerdem prüfen, wie stark ein Autostart-Programm den Start Ihres Computers ausbremst.
So gehen Sie dabei vor:
1. Schritt:
Öffnen Sie zunächst den Task-Manager. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Windows-Taskleiste und klicken im aufklappenden Menü auf den Befehl "Task-Manager". Alternativ können Sie den Task-Manager auch über das Startmenü öffnen; suchen Sie einfach nach dem entsprechenden Eintrag.
2. Schritt:
Standardmäßig öffnen Windows 10 und Windows 8.1 den Task-Manager in einer reduzierten Ansicht. Um alle Funktionen anzuzeigen, klicken Sie auf "Mehr Details".
3. Schritt:
Der Task-Manager zeigt Ihnen nun eine Übersicht über alle laufenden Windows-Prozesse. Um die beim Hochfahren geladenen Programme zu kontrollieren, klicken Sie oben im erweiterten Task-Manager auf den Reiter "Autostart".
4. Schritt:
In diesem Reiter listet der Task-Manager von Windows alle Programme auf, die Windows beim Start lädt. Wichtige Windows-Prozesse oder Treiber werden allerdings nicht angezeigt. Neben dem Programmnamen ist vor allem die Spalte "Startauswirkungen" interessant. Hier bekommen Sie eine Einschätzung davon, wie stark ein Autostart-Programm den Startvorgang tatsächlich abbremst.
5. Schritt:
Genügen Ihnen die angezeigten Informationen noch nicht? Kein Problem! Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Statusleiste. Nun können Sie über das Kontextmenü weitere Infos einblenden, beispielsweise die CPU-Belastung, die das entsprechende Programm beim Hochfahren erzeugt.
6. Schritt:
Um nun ein Autostart-Programm abzuschalten, klicken Sie es einfach mit der rechten Maustaste an und wählen im Kontextmenü den Eintrag "Deaktivieren". Der Eintrag in der Spalte "Status" ändert sich nun von "Aktiviert" auf "Deaktiviert". Beim nächsten PC-Start lädt das Programm nicht mehr mit. Stellen Sie später fest, dass Sie es doch noch benötigen, können Sie es auf die gleiche Art und Weise wieder aktivieren.
Autostart-Programme mit Autoruns bändigen
Wenn Ihnen die Funktionen des Task-Managers nicht ausreichen oder Sie noch mit Windows 7 arbeiten, sollten Sie einen Blick auf Autoruns werfen. Das mächtige Werkzeug aus der von Mark Russinovich und Bryce Cogswell entwickelten Systinernals-Suite listet auch Windows-Prozesse, Treiber und andere Autostart-Objekte, die der Task-Manager ausklammert. Aus diesem Grund sollten Sie bei der Nutzung vorsichtig vorgehen: Löschen Sie die falschen Einträge kann es schlimmstenfalls passieren, dass Windows nicht mehr ordentlich startet. Wir konzentrieren uns aber auf die sicheren Bereiche von Autoruns:
1. Schritt:
Laden Sie Autoruns herunter und entpacken Sie es auf der Festplatte. Damit das Programm Änderungen vornehmen kann, müssen Sie es mit Administrator-Rechten starten. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf "Autoruns64.exe" bzw. "Autoruns.exe" (letzteres, wenn Sie ein 32-bit-Windows installiert haben) und klicken Sie im Kontextmenü auf "Als Administrator ausführen" und bestätigen Sie den Sicherheitshinweis.
2. Schritt:
Autoruns checkt nun alle möglichen Orte, an denen sich Autostart-Programme unter Windows einnisten können. Das Ergebnis ist eine recht lange Liste auf dem Reiter "Everything". Wie schon erwähnt, sehen Sie hier nicht nur Programme, sondern auch Treiber und andere Elemente.
3. Schritt:
Nicht unbedingt nötig, aber empfehlenswert: Öffnen Sie das Menü "Options" und setzen ein Häkchen bei "Hide Microsoft Entries". Autoruns blendet nun alle Einträge von Microsoft-Programmen aus. So stellen Sie sicher, dass Sie nicht versehentlich wichtige Komponenten abschalten.
4. Schritt:
Über die Reiter oben erreichen Sie die einzelnen Bereiche, die Autoruns analysiert. Für uns am interessantesten ist der Reiter "Logon". Hier sehen Sie alle Programme, die Windows beim Start lädt.
5. Schritt:
Um den Start eines Programms zu unterbinden, müssen Sie nun einfach das Häkchen neben dem entsprechenden Eintrag entfernen. Autoruns speichert die Änderungen automatisch, sodass es beim nächsten Windows-Neustart nicht mehr geladen wird. Reaktivieren Sie das Häkchen, startet das Programm wieder wie gewohnt. Sicher abschalten können Sie übrigens die gelb unterlegten Einträge. Dabei handelt es sich um Programme, die nicht mehr auf der Festplatte zu finden sind. Da Windows die Programme beim Hochfahren sucht, kann sich der Start verzögern.
6. Schritt:
Mit einem Rechtsklick auf einen Eintrag liefert Autoruns noch weitere Optionen. Mit "Search Online" starten Sie eine Google-Suche nach dem Namen des Programms - das kann Ihnen dabei helfen, unbekannte Einträge zu identifizieren. Ebenfalls interessant ist der Eintrag "Check Virus Total". Wählen Sie diesen aus, übermittelt Autoruns den Eintrag an den Online-Dienst Virus Total, der sie mit über 60 Virenscannern überprüft. Sollte das Ergebnis positiv sein, sollten Sie das Programm umgehend abschalten und weitere Maßnahmen einleiten.