Apps / Software Kodi: VPN einrichten

Die Abkürzung VPN steht für Virtual Private Network. Dahinter verbirgt sich die Möglichkeit, einen PC (oder auch ein Smartphone oder Tablet) über eine verschlüsselte Verbindung mit einem anderen Netzwerk zu verbinden. Was ein VPN überhaupt für Kodi bezweckt und wie Sie diesen einrichten, lesen Sie im Folgenden.
- Was ist ein VPN?
- Warum sollte ich Kodi mit einem VPN-Dienst nutzen?
- Kodi für die VPN-Nutzung vorbereiten
Was ist ein VPN?
Ein typisches Szenario für den Einsatz von VPN ist die sichere Verbindung eines PCs aus dem Home-Office mit einem Arbeitsplatznetzwerk. Ebenfalls typisch ist eine VPN-Verbindung mit dem persönlichen Netzwerk zu Hause, um beispielsweise unverschlüsselte, öffentliche WLANs sicher zu verwenden. Wie dies beispielsweise mit der Fritzbox funktioniert, zeigen wir Ihnen hier.
Neben einer solchen beruflichen oder privaten VPN-Verbindung ist vor allem in den zurückliegenden Jahren noch ein zweites Szenario für die VPN-Nutzung populär geworden: Die Verwendung von kommerziellen VPN-Services. Anbieter wie NordVPN, Ivacy, Mullvad oder Cyberghost VPN bieten gegen eine Gebühr die Möglichkeit, den eigenen Internettraffic über VPN-Server in aller Welt laufen zu lassen.
Die Idee dahinter ist, dass die Umleitung über einen externen VPN-Server für einen höheren Grad der Anonymität im Internet sorgt. So sieht beispielsweise Ihr Internetanbieter bei einer bestehenden VPN-Verbindung im Idealfall nicht mehr, welche Webseiten Sie in Ihrem Browser besuchen. Die Webseiten selbst sehen hingegen nicht mehr Ihre private IP-Adresse, sondern die des gerade verwendeten VPN-Servers. Da Sie diese in der Regel noch mit einer ganzen Reihe weiterer Nutzer des VPNs teilen, ist es zumindest mit den üblichen Methoden deutlich schwieriger, das Surfverhalten einzelner VPN-Benutzer zurückzuverfolgen.
Es gibt unzählige zuverlässiger VPN-Anbieter. Als Faustregel sollten Sie bei der Auswahl eines VPN-Anbieters für Kodi neben der Verfügbarkeit von Clients für Ihr Betriebssystem (s. unten) vor allem auf gute Privatsphäre und ein möglichst geringes "Logging" von Surfdaten achten. Einen aktuellen Vergleich guter und sicherer VPN-Anbieter finden Sie beispielsweise in diesem Artikel.
Ausführlicher beleuchten wir die Vor- und Nachteile sowie die Eigenarten von VPN-Diensten in diesem Artikel.
Warum sollte ich Kodi mit einem VPN-Dienst nutzen?
Das Mediacenter Kodi bietet unzählige Mittel und Wege, Medien wie Videos, Musik, Fotos und mehr wiederzugeben. Neben dem Abspielen lokal gespeicherter Daten bietet Kodi aber auch nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, Streaming-Inhalte aller Art zu konsumieren.
Dabei kommen vor allem Kodi-Add-ons zum Einsatz. Schon die direkt über die offiziellen Kodi-Quellen abrufbaren Erweiterungen erlauben unter anderem den Zugriff auf die Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen oder auch diverser privater TV-Sender.
Ein häufig zitierter Einsatzzweck von VPN-Diensten lässt sich quasi eins zu eins auf Kodi übertragen: Das Aushebeln von Geoblocking, also regionalen Beschränkungen bestimmter Streaming-Angebote. Wer beispielsweise außerhalb von Europa Fußball über sein Sky-Abonnement schauen will, schaut in die Röhre. Gleiches gilt auch für unzählige Streaming-Add-ons von Kodi. Per VPN hingegen lassen sich derlei Sperren oft umgehen: Verbinden Sie sich einfach mit einem Land, in der die gewünschten Inhalte verfügbar sind, können Sie diese in aller Regel problemlos abrufen.
Fällt das Umgehen von Geoblocking noch in eine Art rechtliche Grauzone, könnten die VPN-Versprechen freilich auch zu schlichtweg verbotenen Streaming-Möglichkeiten locken: In einschlägigen Foren stellen Kodi-Fans Add-ons für das Mediacenter zur Verfügung, die Zugriff auf Streaming-Seiten mit gerippten Kinofilmen oder TV-Serien ermöglichen. Zumindest im Idealfall würde ein VPN die Nutzung derlei Angebote ohne rechtliche Konsequenzen erlauben.
An dieser Stelle möchten wir betonen, dass der Einsatz eines VPNs keine Rechtfertigung dafür darstellt, urheberrechtlich geschütztes Material via Kodi zu konsumieren. Auch wenn vor allem die bekannten kommerziellen VPN-Anbieter gerne damit werben, dass die Verwendung die Verfolgung der Anwender faktisch unmöglich macht, bleibt immer ein Restrisiko. Es gilt also: Die Nutzung illegaler Streaming-Angebote über Kodi geschieht auch mit einem VPN-Service stets auf eigener Gefahr.
Kodi für die VPN-Nutzung vorbereiten
Die Einrichtung eines VPN-Dienstes für Kodi erfordert im Grunde genommen keine besonderen Vorbereitungen innerhalb des Mediacenters. Wie Sie Kodi auf einem PC oder Mobilgerät installieren und konfigurieren, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.
Die eigentliche Einrichtung eines VPNs passiert hingegen weiterhin auf der Systemebene. Auf Windows, macOS, Linux oder auch mobil via Android und iOS: Am einfachsten verwenden Sie einen VPN über die entsprechenden Apps für das jeweilige Betriebssystem. Praktisch alle relevanten VPN-Anbieter stellen entsprechende Lösungen über die Homepages bzw. die App-Stores der Mobilgeräte zur Verfügung.
Alternativ ist auch die manuelle Einrichtung von VPN-Verbindungen möglich. Die Vorgehensweise richtet sich hier nach der verwendeten Verbindungsart sowie dem Betriebssystem. Geläufig ist beispielsweise die Einrichtung von VPN-Verbindungen über den OpenVPN-Standard, der von den meisten kommerziellen VPN-Dienstleistern unterstützt wird. In der Regel finden sich im Hilfebereich der VPN-Anbieter die entsprechenden Anleitungen für die unterschiedlichen Betriebssysteme.
Die eigentliche Nutzung von VPN mit Kodi erfolgt dann de facto in zwei Schritten. Bevor Sie mit Kodi beispielsweise geblockte Streaming-Inhalte aus einem anderen Land konsumieren möchten, starten Sie den VPN-Service Ihrer Wahl und stellen eine Verbindung mit einem Server im passenden Land her.
Erst, wenn diese konstant steht, starten Sie Kodi und öffnen den entsprechenden Stream. Solange die VPN steht, sollte die Nutzung des Streaming-Angebots über Kodi problemlos funktionieren. Weder sieht Ihr Internetanbieter, welche Streams sie anzapfen, noch erfährt die Streaming-Quelle, wer hinter der verbundenen VPN-IP-Adresse steckt.